Rai Triest Das Filmarchiv in Gemona im Friaul
Gemona im Friaul feiert das 40-jährige Bestehen der Cineteca del Friuli. 1977 haben sieben begeisterte junge Kinofreunde einen Verein gegründet, mit dem Ziel, das Kino wieder in die Orte zurückzubringen, die ein Jahr davor vom großen Erdbeben zerstört worden waren.
Piera Patat
Sie sammelten die übrig gebliebenen Reste, die aber nicht ausreichten, um dafür einen Saal zu bauen. Also versuchten sie, den Gründer der Cineteca Griffith in Genua, Angelo Homouda, dafür zu gewinnen, Filme zu erwerben und eine kleine Kinemathek einzurichten.
"Angelo Homouda kam mit seinem legendären Kleinbus am 5. August und blieb sechs Tage. In dieser Zeit führten wir in Gemona Zeichentrickfilme für Kinder in den Mittel- und Grundschulen vor und dann in den Baracken der Notquartiere."
Piera Patat, Generalsekretärin Cineteca del Friuli
1982 schlug die Cineteca del Friuli zusammen mit dem Cinema-zero in Pordenone ein kleines Festival für Stummfilme vor. Das war der Anstoß für die "Tage des Stummfilms", die heute ein überaus geschätztes Festival mit internationaler Beteiligung sind, ein nicht mehr wegzudenkender Treffpunkt für Filmfreunde aus aller Welt.
"Wir sind hier im Kinoarchiv von Friaul-Julisch Venetien. Aber da wird nicht nur das regionale kinematographische Erbe aufbewahrt. In einer Abteilung sind die sehr gut erhaltenen Filme, die als solche von der Internationalen Vereinigung der Filmarchive beurteilt wurden. Unsere Cineteca ist seit 1987 bei dieser Vereinigung. Die Filme werden bei einer Temperatur von fünf Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 30 Prozent gelagert. Unter diesen Bedingungen können sie einige hundert Jahre erhalten werden."
Elena Beltrami, Kinoarchiv FVG
Elena Beltrami
Die "Cineteca del Friuli" gehört zu den hervorragenden kulturellen Einrichtungen der Region. Und besonders bedeutend ist, dass der Geist und der Enthusiasmus der Menschen, die hier tätig sind, der gleiche sind wie vor 40 Jahren, als alles begann.