Rai Triest Die Insel aus Stahl
Innerhalb der Mauern des antiken Arsenals, das einst das militärische Zentrum der Republik Venedig war, hat das Institut für Meereswissenschaften ISMAR seinen Sitz.
Aufgabe des Instituts sind die Forschungen über die Entwicklung der Meere, vom Mittelmeer über die Ozeane bis zu den Polargebieten. Untersucht werden die Auswirkungen des Klimawandels, der Ausbeutung der Ressourcen durch den Menschen, der Verschmutzung der Meere auf die Meeresbiologie.
Ein zentraler Punkt für die Arbeiten des Instituts ist die ozeanografische Plattform "Acqua alta" – Hochwasser, die nach den verheerenden Überschwemmungen Venedigs im März 1970 errichtet wurde. Die Plattform ist 15 Kilometer von der Küste entfernt und steht auf einem Fundament in einer Tiefe von 16 Metern. Die Insel aus Stahl hat drei Ebenen mit verschiedenen Räumen und bietet bis zu fünf Forschern Platz, die hier für einen bestimmten Zeitraum wissenschaftliche Experimente durchführen können.
"Die Intention der Wissenschaftler war es, einen starken Impuls für die Meereswissenschaft und für die Rettung von Venedig zu geben. Wir haben dank dieser Infrastruktur von 1970 bis heute große Fortschritte gemacht. Wir konnten wichtige wissenschaftliche Instrumente installieren. Ein Teil dient zu meteorologischen Messungen, und ein großer Teil liegt unter dem Meeresspiegel für ozeanographische Untersuchungen, wie zum Beispiel Daten des Wellengangs, der Strömungen und der Veränderung des Meeresspiegels."
Angela Pomaro, ISMAR
Die Plattform hat eine strategische Position zur Kontrolle der Auswirkungen von Bora und Schirokko auf das Hochwasser. Sie ist sehr solide und hielt sogar einer Sturmflut im Jahr 1979 statt, durch die die erste Ebene sieben Meter über dem Meeresspiegel total zerstört wurde.
"Über das wissenschaftliche Interesse hinaus können die Daten auch für die Bevölkerung wichtig sein. Wir haben eine erste App entwickelt ISMAR DATA, die nicht nur die Messdaten für alle zugänglich macht, sondern auch Modelle von Prognosen, die vom Institut zusammen mit anderen Forschungszentren erarbeitet werden."
Ing. Angela Pomaro, ISMAR