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TV-Slowenien Eine Saline im Vogelschutzgebiet

An der Grenze zu Kroatien gibt es auf insgesamt 750 Hektar ein Schutzgebiet, in dem schon seit 700 Jahren Salz gewonnen wird. Für Vögel ist es ein einmaliges Rückzugsgebiet.

Von: Maja Kirar

Stand: 08.05.2016 | Archiv

Salinenlandschaft | Bild: BR

"Hier gibt es Arten, die wir schon lange nicht mehr gesehen haben. Wir beobachten auch, dass einige Zugvögel früher als gewöhnlich zurückkehren."

Iztok Škornik, Mitarbeiter für das Monitoring

Der Seidenreiher ist das Symbol des Naturparks der Salinen von Sečovlje. Nach dem Regen, der die Salzfelder überschwemmt hatte, fand er genügend Nahrung.

Iztok Škornik

Der Naturschutzaufseher ist auf dem Weg zur Arbeit. Sogar an einem so kühlen und windigen Tag ist er um seinen Arbeitsplatz zu beneiden. Er kontrolliert regelmäßig das Geschehen im größten Vogelüberwinterungsgebiet Sloweniens.

"Obwohl die Salinen von Sečovlje als Vogelparadies im Winter gelten, gibt es in diesem Jahr hier überraschend wenige Vögel. Das ist wahrscheinlich dem außergewöhnlich warmen Wetter in den letzten Jahren zuzuschreiben."

Iztok Škornik

In den kalten Wintern der Vergangenheit gab es in den Salinen von Sečovlje im Dezember und Januar bis zu 80 Vogelarten. In diesem Jahr hat man nur 46 gezählt.

Bürgermeister Peter Bossman

Die Verringerung der Zahl der Vögel im Winter spiegelt nicht den Zustand der gesamten Vogelpopulation während des Jahres wider. Obwohl die Zeiten, in denen man hier an einem einzigen Tag mehr als hundert Vogelarten beobachten konnte, vielleicht nicht so schnell wiederkehren werden, wird man sich in der Gemeinde Piran der Bedeutung des Naturparks immer stärker bewusst.

"Der Naturpark bedeutet für uns natürlich auch Tourismus. Das ist der Hauptwirtschaftszweig in unserer Gemeinde. Wir würden uns wünschen, dass der Naturpark und die Salinen auf die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes kommen."

Peter Bossman, Bürgermeister der Gemeinde Piran

Sečovlje

Eine Eintragung in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes wäre auch ein gutes Argument gegen den Massentourismus. Zugleich setzt sich in der lokalen Bevölkerung immer stärker die Erkenntnis durch, dass der Schutz der Natur auch materiellen Nutzen bringen kann: Vor Jahren waren im Park 16 Menschen beschäftigt; heute sind es beinahe 90. Ist das nicht ein Beweis dafür, dass man sich nicht zwischen Natur und wirtschaftlicher Entwicklung entscheiden muss? Mit etwas Anstrengung, Verstand und vor allem mit einem Gespür dafür, was wir für unser Überleben wirklich brauchen, können wir beides haben.


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