21.1.2018 Infos
Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth
Das Aufstellen der Barockkulisse ist der letzte große Schritt vor der Eröffnung des Markgräflichen Opernhauses im kommenden April. Nach historischem Vorbild wurde sie zwei Jahre lang nachgebaut und bemalt. Auch die Restaurierungsarbeiten am barocken Logenhaus sind jetzt fast abgeschlossen: Eine der Hauptaufgaben: Die Übermalungen aus dem Jahr 1935 zu entfernen. Restaurator Martin Hess: "Es bestätigt sich eigentlich die Prognose, die wir etwa vor acht Jahren bestellt haben, dass wir etwa 90 Prozent der Malerei des 18. Jahrhunderts hier im Opernhaus erhalten haben. Und das ist für mich schon eine große Freude, dass nach der ganzen Arbeit, und die hat jetzt fünf Jahre gedauert mit 19 Restauratoren, dass sich dieses Gesamtbild jetzt einstellt."
Eine Geduldsarbeit für die Restauratoren: An die 70.000 Arbeitsstunden wurden für den gesamten Innenraum benötigt. Viel Zeit beanspruchte dabei die Decke, deren Restaurierung aufwändig war. Martin Hess: "Ich denke schon, dass es ein Meilenstein ist, dass wir heute wissen, dass das Deckengemälde, so wie Sie es heute sehen, wirklich erhalten ist. Wir haben auch am Deckengemälde ausschließlich nur in den blauen Flächen des Himmels Retuschen. Alles andere, was sie als Malerei an der Decke sehen, ist wirklich die erhaltene Malerei von 1748."
1748 eröffnete Markgräfin Wilhelmine nach nur vierjähriger Bauzeit das Markgräfliche Opernhaus. In den neuentstandenen Kulissen wird am 12. April eines der schönsten Barocktheater Europas eröffnet. Dann ist dieses Juwel der Unesco-Weltkulturerbegüter wieder in seiner ursprünglichen Pracht zu bewundern.
Die Galeri Dobra Vaga in Ljubljana
Der Architekt Jože Plečnik hatte sich den Marktplatz in Ljubljana als mächtige rustikale Uferbefestigung gedacht, die dem gebogenen Lauf des Flusses folgen sollte und auf der ein Verkaufspavillon mit einem Fischmarkt in den Kellerräumen sowie Verkaufsstände auf der Ebene des Marktes stehen würden. Plečnik würde dem neu gestalteten Markt gewiss zustimmen, denn hier hat die Galerie Dobra Vaga, zu Deutsch "Gute Waage", ihren Platz gefunden. Mit ihrem Namen hat die Galerie dem besonderen Standort auf dem Marktplatz ihren Tribut gezollt. Der Galerieraum dient jungen visuellen Künstlern, die hier arbeiten und ausstellen können. Der Künstler David Krančan: "Ein solcher Raum bietet Künstlern wie uns, die sich mit Grafiken und Ähnlichem beschäftigen, einen Ort, an dem wir einander treffen und sehen können, was die anderen machen. Dabei ist es wichtig, dass hier die Originalkunstwerke und Künstlergrafiken ausgestellt werden, denn so sehen wir die technischen Aspekte von jemandem, der an einem Kunstwerk arbeitet. Und dabei können wir letztendlich auch etwas lernen."
Dobra Vaga ist ein offenes Atelier für unterschiedliche künstlerische Ausdrucksformen, in dem künstlerische Arbeiten zu erschwinglichen Preisen angeboten werden, die vorab mit den Künstlern vereinbart werden.
Goldfund bei Szeged
Am Stadtrand von Szeged machte man kürzlich einen sensationellen Fund: einen goldenen Beinharnisch, der vermutlich vor ungefähr 3000 Jahren vergraben wurde. Experten halten den 100 Gramm schweren Goldgegenstand für etwas ganz Besonderes und meinen, ein einflussreicher Mann habe ihn getragen, symbolisch ausgedrückt: der Achilles des Karpaten-Beckens. Der Archäologe und Direktor des Móra Ferenc Museums in Szeged Ottó Fogas: "Dieser Fund stammt aus der späten Bronzezeit, das ist die Zeit des Trojanischen Krieges. Er ist praktisch das ungarische Pendant zu der Zeit, die Homer in seinen Werken beschrieb. Solche Produkte kennt man aus Bronze, es gibt aber nicht allzu viele; in ganz Europa sind es an die 30, 35, aber aus Gold hat man keine hergestellt. Dieser Gegenstand ist also ein Unikat. Wir können ruhig sagen, dass das auch für die Bronzezeit in Ungarn ein völlig neues Produkt ins Spiel bringt."