Kroatien: Dalmatinische Römerstraßen

Der Blick aus dem Dorf Dicmo in Dalmatien reicht zwar bis zu den verschneiten bosnischen Gebirgen, in der Luft liegt aber Meeresduft. In dieser steinigen Gegend wurde bei Aufräumarbeiten nach Buschbränden im Vorjahr die wichtigste, nach Salona führende Straße entdeckt. Architekt Bozo Kokan, Dicmo: "Diese Römerstraße ist 2000 Jahre alt. Sie wurde 14 nach Christus erbaut." Die Entdeckung widerlegt die bisherige Annahme, dass der Verlauf der antiken Querverbindung zur Adria mit der neuen Autobahntrasse übereinstimme. Das antike Straßennetz hatte eine Länge von ungefähr 700 Kilometern, und egal aus welcher Richtung man unterwegs war, alle Straßen führten nach Trilj. Andrijana Ivkovic, Direktorin des Fremdenverkehrsamtes Trilj: "Trilj war ein Kreuzungspunkt der römischen Routen, von denen eine nach Albanien und die andere nach Mittelbosnien führte." Im Bereich des alten Tilurium wurden bereits 500 Meter gepflasterte Straßen entdeckt, die von der Siebten Legion im Bereich ihres Lagers gebaut worden waren. Die fachgerechte Darstellung von Kopfsteinpflaster, Randsteinen und Unterbau ist das Ergebnis einer 20-jährigen Forschungsarbeit über das "Große Römerstraßennetz in Mitteldalmatien."

Bayern: Die Augsburger Puppenkiste un "Der Ring des Niebelungen"

Lukas, der Lokomotivführer, Jim Knopf  und all die anderen Figuren sind die Stars der Augsburger Puppenkiste. Aber das berühmteste Marionettentheater Deutschlands hat noch so viel mehr zu bieten: Seit 70 Jahren begeistern die Holzmarionetten und ihre Strippenzieher. In der dritten Generation wird in der Puppenwerkstatt geschnitzt und gebastelt, von Anfang an auch für Erwachsene: Einst bestritten Genscher, Kohl oder Stoiber das politische Kabarett. Ganz aktuell sind es  Angela und Horst. Klaus Marschall, Theaterleiter in dritter Generation: "Dazwischen taucht auch noch das Schrumpelstilzchen von der AfD auf: 'Ach, wie gut dass niemand weiß, dass ich auf die Demokratie scheiß!'" Im Kindertheater mit "So Hi und dem Weißen Pferd" geht's nicht ganz so derb und deftig zu. Den Geschmack der Kinder trifft's aber auch so. Auch im 70. Jahr hat die Augsburger Puppenkiste ganz offensichtlich nichts an ihrem Charme und ihrer Faszination verloren. Im Herbst gibt's dann ein Jubiläumsstück: "Den Ring des Nibelungen"!

Slowenien: Das mittelalterliche Ljubljana

Ljubljana wurde erstmals am Beginn des 12. Jahrhunderts urkundlich erwähnt, die Anfänge der mittelalterlichen Stadt reichen jedoch bis ins elfte Jahrhundert zurück, wie eine Ausstellung im Stadtmuseum zeigt. Nach den turbulenten Zeiten der Ungarn-Einfälle im zehnten Jahrhundert gewann Ljubljana dank seiner Lage am Knotenpunkt wichtiger Verkehrswege und am schiffbaren Fluss Ljubljanica erneut an Attraktivität für Ansiedlungen. Anfang des 13. Jahrhunderts erhielt Ljubljana die Stadtrechte und gewann an Bedeutung. Auch war es eine der wenigen Städte im Land Krain, die im 13. Jahrhundert eine eigene Münzanstalt besaßen. Der Kurator der Ausstellung Martin Horvat, Museum und Galerie der Stadt Ljubljana: "Für die ersten Siedler in diesem engeren Bereich von Ljubljana hat offiziell der Grundherr gesorgt, für ihre Sicherheit sorgte jedoch die Burg. Die Burg übernahm die Verteidigungsfunktion und deshalb können wir auch von einer Erfolgsgeschichte sprechen." Die Reinigung des Ritterhemds kostete die Konservatorin ein halbes Jahr geduldiger Arbeit. Jetzt hat der "Goldene Ritter" einen besonderen Platz in der Ausstellung über das mittelalterliche Ljubljana, das am rechten Ufer der Ljubljanica entstand – im Unterschied zur antiken Vorgängerin, der Stadt Emona, die am linken Flussufer lag.