ADA-Graz Die Weltmusik von Scurdia verzaubert Graz
So kennt das Publikum Markus Schirmer, wenn er klassische Musik spielt. Aber gibt es nicht bei den Klassikern auch andere Musikelemente?
"Wenn man denkt an Mozart, Janitscharen-Musik, das war ja auch schon Ethno-Musik, wenn man so will."
Markus Schirmer, Pianist
Und diese anderen Ausdrucksformen werden beim Projekt "Scurdia" Wirklichkeit, wie hier beim Türkischen Marsch von Mozart. Die Grenzen zwischen Klassik, Ethno, Jazz, ethnischer Folklore werden mit spielerischer Freude überwunden.
Ein völlig neues Hörerlebnis, das weit über die vielen Cross-over Versuche hinausreicht, wird zur selbstverständlichen Einheit, dargeboten von virtuosen Musikern aus vielen Ländern dieser Erde, und das im klassischen Rahmen des Grazer Opernhauses.
"Die Leute mögen das ja auch gerne, diese Vermischung der Kulturen. Das passiert ja auf allen verschiedenen Ebenen, nicht nur in der Musik zum Beispiel."
Christian Bakanic, Musiker
Mit über 40.000 Studenten ist die Universitätsstadt Graz ein optimaler Nährboden für ein Miteinander kultureller Vielfalt.
"Und ich glaube, das könnte ja auch der Grund sein, warum sich Scurdia in Graz bilden konnte."
Reporterfrage
"Das kann natürlich der Grund sein. Es gibt unglaublich viele Musiker von den unterschiedlichsten Ländern, die bei uns studiert haben, und wir versuchen, die besten auszuwählen, natürlich. Und es ist ein Geben und Nehmen."
Markus Schirmer
Der kongeniale Partner von Markus Schirmer ist der Kurde Risgar Koshnaw, ein Meister auf der Oud, einer orientalischen Form der Laute. Kurdische Lieder werden zum mitreißenden Hit, auch wenn das Publikum die Texte nicht versteht.
"Wir verstehen uns als Menschen, in erster Linie als Menschen sehr gut. Und bei Scurdia ist das wirklich dieser Ausdruck, diese Leidenschaft beim Musizieren, diese Ehrlichkeit. Das macht uns selber so viel Spaß, und dann macht es dem Publikum doppelt so viel."
Risgar Koshnaw, Oud-Meister
Die Musiker von Scurdia wollten auch wissen, wie diese Weltmusik mit kurdischen Wurzeln in Kurdistan selbst vom Publikum aufgenommen wird. Das Konzert in Erbil wurde zum großen Erfolg, gefeiert mit stehenden Ovationen, was für das dortige Publikum ganz ungewöhnlich ist.
Markus Schirmer, Risgar Koshnaw und ihre Freunde zeigen dem Publikum neue musikalische Perspektiven.
"Es gab einmal eine schöne Kritik zu unserem Konzert, da wurden wir verglichen, wie ein musikalischer Cirque du Soleil. Das heißt: Jeder ist ein Kleinkunstwerk, aber erst zusammen gibt es dieses Gesamtkunstwerk."
Markus Schirmer, Pianist
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Dr. Thomas Bergmann, Sonntag, 13.Juli 2014, 17:52 Uhr
1. Nerviges Ethnogesäusel
Markus Schirmer mag vielleicht ein guter Pianist sein. Scurdia ist jedoch in meinen Ohren nerviges Ethnogesäusel mit der Behauptung innovativ zu sein. So ein Konzert wäre für mich nicht zu ertragen. Möglicherweise ist das aber das Richtige für die Studenten von Graz. Ich lobe mir da richtige Musik.
Dr. Thomas Bergmann