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TV-Ungarn Postkarten erzählen Stadtgeschichte

Das Nationale Ungarische Digitale Archiv und das Kulturzentrum Kecskemét haben in einer einzigartigen Initiative das digitale Schatzzentrum von Kecskemét ins Leben gerufen.

Von: Zsuzsa Sári

Stand: 27.04.2014 | Archiv

Alte Postkarten | Bild: BR

Kulturzentrum von Kecskemét

Geschichte, geschrieben mit dem Finger auf dem Auslöseknopf der Kamera, und entstanden aus unersetzbaren Momentaufnahmen des einstigen Lebens der Stadt.

Die Bewohner bringen ihre kulturell und historisch bedeutenden Erinnerungsgegenstände in das Kulturzentrum von Kecskemét. Hier erstellen die Mitarbeiter digitale Kopien von den alten Ansichtskarten und Fotos. Die Originale gelangen nach der Bearbeitung, zusammen mit einem digitalen Exemplar, wieder zu ihren Eigentümern zurück.

Gyula Kerekes

Angefangen hat alles - so berichten die Archivare - mit einem jungen Mann, der in einer Schuhschachtel eine sehr umfangreiche Ansichtskartensammlung brachte. Das Berufsziel des Studenten ist es, Stadtentwicklungsgeograf zu werden.

"Ich glaube, der Wert dieser Ansichtskarten liegt darin, dass sie die stadthistorisch bedeutenden Veränderungen und Entwicklungen eines Zeitalters vor Augen führen; es lohnt sich auf jeden Fall, diese Werte einem großen Publikum zu vermitteln."

Gyula Kerekes

Unter der redaktionellen Mitarbeit von Ilona Székelyné Kőrösi, der bekanntesten Lokalhistorikerin von Kecskemét, erschien auch ein Buch mit Aufnahmen aus den 1860er Jahren bis zu den 1930er Jahren.

Jedes Foto, jede Ansichtskarte birgt Details aus dieser Zeit. Der Vergleich der Vergangenheit mit der Gegenwart ist nicht nur für lokalhistorisch Interessierte aufregend.

Gyula bewahrt in seiner Schuhschachtel 900 Ansichtskarten auf, darunter auch zahlreiche Besonderheiten.

"Ich habe zum Beispiel die erste Ansichtskarte von der Stadt, sie wurde 1898 herausgegeben. Das hier sind so genannte lithografische Karten oder Steindruckkarten. Sie zeigen berühmte Gebäude der Stadt."

Gyula Kerekes

Unter den Älteren können sich noch viele an den Plan der schließlich nie errichteten Votivkirche erinnern. Dieser Dom wäre zum Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten erbaut worden.

"Ende der 1940er Jahre aber, als mit dem Bau begonnen wurde, wurde er auch bald gestoppt und das damals bereits auf dem Lenin-Platz stehende, halbfertige Gebäude wurde wieder zur Gänze abgerissen."

Gyula Kerekes

Das Leben im alten Kecskemét nennt sich die Gruppe, die Gyula Kerekes auf einer der bekanntesten Internetplattformen gründete. Dass sich dieser Gruppe bereits fast 7000 Personen angeschlossen haben, spricht für sich.


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