"ausgerechnet" Spurensuche in den ärmsten, glücklichsten und gefährlichsten Orten
Ein verzweifelter Single in der niederbayerischen Provinz, eine Sinti-Familie in finanzieller Not in Augsburgs Brennpunkt-Viertel und Schleierfahnder, die einen riesigen Drogenfund machen: Das alles erlebt der Zuschauer in der Reportagereihe „ausgerechnet“, in der an drei Terminen im Oktober Menschen aus drei unterschiedlichen bayerischen Regionen begleitet werden und gezeigt wird, was sie bewegt.
Neugierig und offen hinter die Statistik schauen
Das Format „ausgerechnet“ will Datenjournalismus erfahrbar machen - Grundlage der Recherchen sind Statistiken: Das Team ist in Augsburg unterwegs, weil es die Stadt mit dem niedrigsten verfügbaren Haushaltseinkommen ist; dann geht es nach Hof, an die tschechische Grenze. Die Region ist Spitzenreiter bei Vandalismus-Vergehen. Und schließlich sind wir im Landkreis Straubing-Bogen. Hier gibt es die wenigsten Single-Haushalte. Reporterin Vera Cornette ist immer getrieben von den Fragen: Warum ist das hier so? Welche Auswirkungen hat die Statistik auf Bevölkerung und Region?
"Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit - dieser Satz gilt in besonderer Weise für die Medienwelt. Die Entwicklung neuer Formate muss massiv vorangetrieben werden, denn sie sichern unsere Zukunft. Die ausgerechnet-Reportage ist ein solches Format – jung, intelligent, neuer journalistischer Ansatz. Ich habe hohe Erwartungen."
Sigmund Gottlieb, Chefredakteur Bayerisches Fernsehen
Format-Fortsetzung nach erfolgreicher Pilotsendung
Die drei Reportagen im Oktober sind die Fortsetzung des im September vergangenen Jahres erstmalig ausgestrahlten und mit einer äußerst guten Quote erfolgreich erprobten Formats. Entwickelt haben es ehemalige Volontäre des BR. Zum Konzept gehört neben einer offen-neugierigen Reporterin, die stellvertretend die Fragen des Zuschauers stellt, die Arbeit mit Videojournalisten. Dieses kleine Team ermöglicht, dass wir den Menschen vor Ort näher kommen, bei den entscheidenden Momenten dabei sind und dem Zuschauer so persönliche Einblicke in das Leben der Protagonisten geben.
"Fernsehen machen - aufregend! Neue Formate denken - spannend! Mit ausgerechnet machen wir uns auf die Suche nach überraschenden Statistiken, den Menschen dahinter und ihren Herausforderungen."
Kristina Weber, eine der Format-Entwicklerinnen
Menschliches Elend und auf der Suche nach der großen Liebe
In Augsburg lassen sie nichts unversucht: Bei über 35 Grad Hitze fährt ein Streetworker zu einem kranken Obdachlosen-Pärchen und versucht mit ihnen am Ufer der Wertach den Hartz IV-Antrag auszufüllen. Im niederbayerischen Straubing ist Steffi schon lange auf der Suche nach einem Mann – dafür dreht sie sogar ein Bewerbungsvideo. Ungewöhnlicher Einsatz ist gefragt, in dem Landkreis, indem immer noch früh geheiratet wird und der „Markt“ nicht so viel hergibt. Die bayerisch-tschechische Grenze ist berüchtigt für ihr Crystal-Problem. Doch längst geht es nicht nur um Einzel-Schicksale – die Drogen lähmen einen ganzen Landstrich.
Die persönlichen Geschichten der Protagonisten der drei Folgen zeigen die unterschiedlichen Probleme der Regionen: Armut, die Suche nach dem persönlichen Glück und Drogen, Abhängigkeit und Kriminalität. Indem sich das Team mitten ins Leben der Protagonisten begibt, wird ein lebendiges Porträt des Landkreises gezeichnet.