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Gewalt gegen Frauen Der alltägliche Mordversuch

Gewalt oder Mord in Partnerschaften werden nach wie vor häufig als tragische Einzelfälle betitelt. Dabei stirbt in Deutschland fast jeden dritten Tag eine Frau durch die Gewalt ihres Partners oder Ex-Partners. Die Zahl der Frauenmorde steigt nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen EU-Ländern. Ein Filmteam begleitet eine Frauenhaus-Betreiberin, eine Überlebende, eine Anwältin und eine Gleichstellungsbeauftragte in drei europäischen Ländern.

Stand: 12.03.2023

Hildegard Stolper kann manchmal nicht schlafen, sagt sie – nicht nur wegen der Verletzungen, mit der Kinder und Frauen in ihr Frauenhaus in Passau kommen. Sondern auch, weil sie überlegt, wie sie Spenden für einen Ausbau organisieren könnte. In den meisten Fällen brauchen die Betroffenen Schutz vor ihrem Partner oder Ex-Partner.

Es sind Geschichten wie die von Martina: Erst lobt ihr Ex-Freund sie in den Himmel, dann wird er mitten im Corona-Lockdown zunehmend aggressiv. Er greift sie an, als sie krank auf der Couch liegt. Sie sagt: "Hätte meine Nachbarin nicht die Polizei gerufen, wäre ich womöglich nicht mehr am Leben."

In Österreich kämpft die Anwältin Sonja Aziz für die Rechte ihrer Mandantinnen vor Gericht. Oft gibt es schon vor einer Tat Warnzeichen, die Behörden seien aber nicht ausreichend vernetzt.
Ein anderes Bild zeigt Spanien. In der Region Extremadura gibt Esther Silva Präventionskurse zu Gewalt in Partnerschaften – die Kurse sind sogar in Lehrplänen verankert. Hier haben die hohen Femizid-Zahlen schon vor Jahren eine breite Debatte ausgelöst und dafür gesorgt, dass der Staat viel für die Aufklärung tut. Das Ergebnis: Die Zahl der Femizide ist drastisch gesunken. Was können andere Länder aus diesen Beispielen lernen?


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