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Ferienparadies Kroatien Die Schattenseiten des Booms

Schnell mit dem Auto zu erreichen und noch relativ günstig: Kroatien zählt zu den beliebtesten Urlaubs-Destinationen der Deutschen. Doch für die Einheimischen bringt der Boom nicht nur Vorteile: Die Natur wird verbaut, ein Eigenheim ist nahezu unerschwinglich. Droht dem Land der Ausverkauf? DokThema begleitet einen Immobilienmakler in Istrien, eine Naturschützerin, die gegen illegale Tourismusbauten vorgeht und eine Hotelbesitzerin, die sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzt.

Stand: 17.07.2023

Jeder dritte Immobilienkäufer an der Adria stammt aus dem Ausland. Das Geschäft mit dem Tourismus brummt – so auch in Kroatien. Die Schattenseiten: Saisonkräfte in der Gastronomie und im Hotelgewerbe finden keinen Wohnraum und die Branche leidet unter Personalnot. Die Indizien, dass es so nicht mehr weitergehen kann, häufen sich: Letztes Jahr musste im Sommer der Wasserverbrauch eingeschränkt werden, die Strände drohen immer mehr zu vermüllen, die Parksituation ist chaotisch.

Die Autorinnen Steffi Illinger und Susanne Fiedler schauen sich in Istrien um. Bereits an Pfingsten beginnt der Touristenansturm. Sie begleiten den Immobilienmakler Patrick Kohl bei seinen Verkaufsgesprächen, wenn er Filetstücke an der Küste mit Pool und Sicht aufs Meer an den Mann bzw. die Frau bringen will. Wie tickt seine Kundschaft? Was steht für ihn auf dem Spiel? Und sieht er das Dilemma, in dem das Land steckt? Sie sind dabei, wenn die Naturschützerin Silvia Buttignoni von der Organisation Natura histrica Beweise für illegale Ansiedlungen sammelt.

Beinahe tragisch: Oftmals sind ausgerechnet die Käufer der eher bescheidenen Bauten nicht darüber im Bilde, dass ihr mühsam erspartes Grundstück gar nicht hätte bebaut werden dürfen. Dem Problem beikommen sollen Kontrollen von Inspektoren, die mit Plakaten in den illegalen Siedlungen aufklären. Doch die zuständige Behörde ist zu weit weg - und auch zahlenmäßig sind die Kontrolleure der Entwicklung kaum gewachsen.

Eine Stimme, die schon seit längerem eine Kehrtwende einfordert, ist die Deutsch-Kroatin Marijana Lovrinic. Die Hotelbesitzerin sieht die Lösung unter anderem in mehr Steuerung durch ein Nachhaltigkeitssiegel - damit Kroatien nicht vollständig seine Identität verliert.  


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