Genervt, gefordert, gefeiert? Wie eine Region mit dem G7-Gipfel ringt
Bereits zum zweiten Mal treffen sich die wichtigsten Regierungschefs der Welt beim G7-Gipfel im Schloss Elmau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. DokThema hat die Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen sowie Sicherheitskräfte und Protestgruppen seit Bekanntgabe des Veranstaltungsorts begleitet und zeigt deren Vorbereitungen auf den Gipfel.
2015 war die Veranstaltung quasi ein weltweites Werbefenster für die Region mit Weißbier, weißblauem Himmel und US-Präsident Obama vor Bergkulisse. 2022 ist der Gipfel ein Angstszenario, denn die Vorzeichen sind dieses Mal andere: Durch die späte Festlegung auf einen Gipfelort bleiben für den logistischen Kraftakt nur knapp sechs Monate Vorbereitungszeit – nicht, wie sonst, mehrere Jahre.
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Region haben Angst, dass statt Alpenidylle Chaos-Bilder wie beim G20-Gipfel in Hamburg um die Welt gehen könnten. Denn die Sicherheitsbehörden warnen, dass sich unter die linken Gipfelgegner zusätzlich noch Verschwörungstheoretiker und Corona-Leugner mischen könnten – und dann ist auch noch Krieg in der Ukraine.
Außerdem ist zu der Zeit touristische Hochsaison und nur wenige Kilometer entfernt findet gleichzeitig eine weitere Großveranstaltung statt: die weltberühmten Passionsspiele von Oberammergau. Statt Passionsspiel-Besuchern oder Alpenwanderern werden im Juni bis zu 20.000 uniformierte Polizisten und Demonstranten das Bild der Region prägen. Und die haben schon Aktionen “zivilen Ungehorsams” angekündigt.