Jung und chancenlos? Ausbildung für alle!
Erschreckend viele Jugendliche kommen nach der Schule nicht in Ausbildung, obwohl Betriebe händeringend nach Azubis suchen. Die Ursachen: schlechte Noten, mangelhafte Sprachkenntnisse, manchmal auch einfach "Keinen Plan!". Wie können die Chancen junger Menschen verbessert werden, eine Berufsausbildung zu finden und erfolgreich abzuschließen?
Deutschland braucht dringend Fachkräfte-Nachwuchs. Doch viele Lehrstellen bleiben unbesetzt. Gleichzeitig wächst die Zahl junger Menschen, die keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Ohne Ausbildung werden viele aber kaum Chancen auf ein sicheres Einkommen haben – mit der Gefahr, später als Ungelernte in den Sozialsystemen zu landen.
Yannick verlässt mit 16 Jahren mit dem qualifizierenden Hauptschulabschluss die Mittelschule, steht aber danach ohne Ausbildungsplatz da. Er besucht deshalb ein Berufsvorbereitungsjahr in Nürnberg. Ein Auffangbecken für viele, denen es nach der Schule so ähnlich geht wie ihm. Sein Lehrer an der Berufsschule hilft ihm dabei, Kontakte zu Betrieben zu knüpfen und Bewerbungen zu schreiben. Doch bei seiner ersten Ausbildung zum Hotelfachmann erlebt er eine herbe Enttäuschung. Yannick muss unglaublich kämpfen, bis er schließlich einen Ausbildungsbetrieb findet, der zu ihm passt.
Michelle verlässt die Schule mit der Mittleren Reife – und mit guten Noten. Einen Ausbildungsplatz zu finden, ist kein Problem. Viel schwieriger ist es für sie, die Ausbildung durchzuhalten. Denn Michelle hat psychische Probleme und, wie sie leidvoll feststellen muss, auch noch die falsche Berufswahl getroffen. Zweimal bricht sie die Ausbildung ab. Mit Unterstützung der berufsbezogenen Jugendhilfe in München findet sie schließlich ihre Erfüllung im Handwerk.
Die Bundesregierung will mit einer Ausbildungsgarantie ab 2024 junge Menschen beim Übergang in den Beruf unterstützen, dabei die Förderungen bündeln und stärker an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Kann das bei den Passungsproblemen helfen?