Stroh statt Styropor? Klimaschonendes Bauen
Die Baubranche sucht nach neuen Antworten auf die Klimakrise. Sie trägt einen entscheidenden Anteil am Ressourcen- und Energieverbrauch bei. Stroh: ein bestechend einfacher, sinnlicher Baustoff! Doch hat er das Zeug, ein Bau- und Dämmstoff der Zukunft zu werden?
Gewohnheiten zu durchbrechen, ist nicht einfach. Das wissen auch die Benediktiner-Mönche aus Plankstetten, dem "grünen Kloster" in der Oberpfalz. Frater Richard ist der Öko-Landwirt des klostereigenen Gutes. Er und sein Bruder, Frater Andreas, sind beide im Dorf unterhalb des Klosters aufgewachsen. Beide Mönche sind beseelt von der Idee eines schöpfungsnahen, nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen. Ihr bislang größter Coup: Der seit gut einem Jahr entstehende Neubau just hinter dem denkmalgeschützten Klostergemäuer. Das größte Stroh-Holzhaus Süddeutschlands entsteht hier, unterstützt von dem Interreg-Projekt UP STRAW der Europäischen Union.
Das Naturmaterial Stroh bindet schon beim Wachsen Kohlenstoff. Nach der Ernte kann es mit minimaler Energie zum Baustoff umgewandelt werden und erfüllt – ohne chemische Brandschutzmittel – hohe Brandschutzanforderungen.
Das alles wissen die Strohpioniere vom Kloster Plankstetten. Doch eine Herausforderung jagt die nächste, denn der dreistöckige Bau ist komplex und vieles ist neu. Wird das Wetter halten? Wie kommen die gigantischen vorgefertigten Stroh-Holzwände zur Baustelle?