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Kreuzfahrt und Corona Ein Passagierschiff auf Irrwegen

Das Kreuzfahrtschiff MS Amera startet direkt in die Corona-Pandemie. Am Ende sind 568 Passagiere und 423 Crewmitglieder 18 Tage lang an Bord eingesperrt. Ein Filmteam begleitet den Kapitän und die Crew bei ihren logistischen Herausforderungen.

Stand: 20.05.2020

Das Kreuzfahrtschiff MS Amera startet am 24. Februar von Argentinien nach Uruguay und schließlich bis nach Brasilien. Das Ziel und Ende der Reise: Manaus, mitten im Amazonasgebiet. Covid-19 ist noch kein großes Thema in Deutschland, das Wort Pandemie nimmt noch keiner in den Mund. 

Nach zweieinhalb Wochen Fahrt liegt das Schiff in Belem auf dem Rio Para an der Pier. Fast stündlich schließen inzwischen Häfen in Europa, im Persischen Golf und in der Karibik. Der Kapitän beschließt: Die Gäste müssen in Manaus raus, das Schiff soll möglichst mit der Crew alleine zurück nach Deutschland. Doch der Gouverneur verbietet die Ausschiffung. Dabei gilt das Kreuzfahrtschiff als Virusfrei. Zweimal überprüft die brasilianische Gesundheitsbehörde den Gesundheitszustand an Bord und erklärt ihn für unbedenklich. Vergeblich – ab diesem Zeitpunkt sind alle an Bord eingesperrt. 

Ein Filmteam begleitet den Kapitän und die Crew bei ihren logistischen Herausforderungen. 568 Passagiere, 423 Crewmitglieder, 18 Tage ohne Landgang, 18 Tage ohne Warenaufnahme und Müllabgabe – noch nie waren Kapitän Elmar Mühlebach, Kreuzfahrtdirektor Christoph Schädel und ihre Crew so lange am Stück auf See, noch nie standen alle vor einer so großen Herausforderung und einer so unsicheren Zukunft.


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