Ami go home? Deutschland und die US-Truppen
Deutschland ohne die „Amis“- für viele undenkbar. Doch Präsident Trump will gut 12.000 US-Soldaten abziehen. Gegen den Rat seiner Militärs und zum großen Bedauern der Bevölkerung vor Ort. Es geht um zehntausende Arbeitsplätze und gelebte deutsch-amerikanische Freundschaft, die den Alltag prägt. Der Countdown läuft: Wie wird die US-Wahl die Situation beeinflussen?
Über ein Drittel der in Deutschland stationierten US-Soldaten sollen verlegt werden – dies hat Donald Trump noch vor der Präsidentenwahl angeordnet. Grafenwöhr ist der größte Truppenübungsplatz in Europa, zudem einer der modernsten weltweit. Hier üben US-Soldaten und ihre NATO-Partner für ihre Einsätze in Afghanistan oder im Irak. Weiter westlich in Ansbach ist die größte Kampflieger-Brigade von Europa stationiert, mit weit über 100 Helikoptern. Die anfänglichen Besatzer sind längst zu Beschützern und Freunden geworden. Alles in der Region ist auf die Amerikaner ausgerichtet: US-Autohäuser, US-Schulen, US-Musikvereine. „Die Amis haben uns das Tor zur Welt geöffnet“ – so sehen es die meisten bayerischen Bürger hier. Doch mit Trump als Präsidenten und den seither eher schwierigen Beziehungen zwischen den Staaten macht sich Unsicherheit breit.
Jim Albright ist vor Jahren in Bayern als GI gelandet. Inzwischen hat er hier seine Frau gefunden und die Seiten gewechselt. Nun arbeitet er als Pressefotograph für die Fränkische Landeszeitung. Mit ihm erleben wir das deutsch-amerikanische Miteinander: bei Schießübungen der Kampfhubschrauber und bei Begegnungen von US-Soldaten mit Einheimischen in den Gemeinden.
Sind viele Bürger nicht froh, dass Kanonendonner und Fliegerlärm verschwinden? Und: was verbindet Amerikaner und Deutsche - über Bier und Grillen hinaus? Hat sich seit Trump an der Regierung ist etwas an dem Verhältnis verändert? Ein sehr spezieller Blick aus dem bayerisch-amerikanischen Hinterland auf diese entscheidende US-Wahl.