Spiel mit dem Feuer Wer braucht noch dieses Olympia?
Eigentlich hat im Vorfeld alles gegen die chinesische Hauptstadt als Gastgeber der Olympischen Winterspiele gesprochen: Weder ist Peking eine Wintersportregion, noch werden in China die Menschenrechte geachtet. Dem IOC war das offenkundig egal ...
Auch Themen wie Nachhaltigkeit, Meinungsfreiheit oder Klimaschutz wurden beiseitegeschoben. Es geht um Macht und Profit statt um die olympische Idee und deren Werte. Doch immer mehr Athletinnen und Athleten melden sich zu Wort und fordern eine Reform der Olympischen Spiele.
Ein Vorreiter dabei ist ARD-Olympia-Experte Felix Neureuther, der den olympischen Geist sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen hat. Seine Mutter Rosi Mittermaier gewann bei den Winterspielen 1976 in Innsbruck zwei Goldmedaillen, Vater Christian nahm als Skifahrer drei Mal an Olympia teil. Auch Felix lebte seinen Traum von Olympia, auch wenn es nie zu einer Medaille reichte. Für ihn sind Winterspiele in Peking der Gipfel der Absurdität.
Im Film geht er Fragen nach wie: Verrät das IOC mit Vergaben wie dieser die olympische Idee? Wofür steht Olympia überhaupt noch? Wie finanziert sich das Mega-Event? Gibt es eine Chance auf faire, nachhaltige und klimafreundliche Spiele? Auf der Suche nach Lösungsansätzen trifft Felix Neureuther Kritiker und Wissenschaftler. Er tauscht sich mit Uigurinnen aus, die ihm von Verfolgung, Folter und Mord berichten. Er trifft Insider und bekommt intensive Einblicke in das "System IOC" und dessen starre, autokratische Strukturen. Und er trifft einen Sportler, dessen Existenz von der Teilnahme an den Olympischen Spielen abhängt, weil er nur dadurch ausreichend Sponsorengelder bekommt. Die meisten Sportlerinnen und Sportler wissen um die Diskrepanz zwischen Schein und Sein und hegen dennoch den großen Traum, einmal dabei zu sein – ein Spagat.