Ukraine Innenansichten aus Donezk
Das Chaos rund um den Ukrainekonflikt wird immer größer. Zu leiden hat darunter vor allem die Zivilbevölkerung im Kriegsgebiet.
Artilleriefeuer rund um die Uhr, Raketentreffer am Stadtrand der Rebellenhochburg Donezk. Noch immer leben in diesem Wohngebiet Menschen. Viele wissen nicht wohin oder wollen ihre Häuser aus Angst vor Plünderern nicht verlassen.
"Sie stehen zwei Kilometer von hier."
Oleg Pamfilow, Anwohner
"Wer?"
Reporterfrage
"Die ukrainische Armee. Wir hören den Abschuss und zwei Sekunden später schlagen die Geschosse hier ein."
Oleg Pamfilow
Trotz Lebensgefahr wagen sich einige Mitarbeiter der Donezker Stadtverwaltung in das Kampfgebiet, versorgen die Menschen mit dem Nötigsten: Konserven, Zucker, Brot. Meist Hilfslieferungen aus Russland.
"Ich höre mich um, wo die Not groß ist. Und dann fahre ich dahin, wohin sonst wegen des Beschusses keiner fahren will."
Ludmilla Pankowa, humanitäre Helferin
Viele Menschen in Donezk sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Sie sind entweder arbeitslos oder bekommen seit Monaten kein Gehalt mehr. Tausende leben in eiskalten Wohnungen, weil Raketensplitter Heizungsrohre zerstören. Die Stromversorgung ist vielerorts unterbrochen.
"Kaum funktionieren die Leitungen, werden sie wieder zerschossen. So geht das am laufenden Band."
Tatjana Priwalowa, Anwohnerin
In Donezk ist Improvisationstalent gefragt: Zerschossene Fenster werden notdürftig geflickt. Wer die Schuld an den Zerstörungen trägt, weiß hier keiner genau.
"Die Ukrainer und die Rebellen geben sich gegenseitig die Schuld an den Artillerieangriffen. Aber die Raketen vom Typ Grad kamen aus dem Gebiet, das die ukrainische Armee kontrolliert."
Germann Burmistrow, Bewohner Donezk
Finanzielle Entschädigung will keiner leisten. Weder die Zentralregierung in Kiew, noch die Separatisten.
"Wenn es ums Geld geht, ziehen alle den Kopf ein. Auch Rentenzahlungen gibt es schon keine mehr. Die Rebellen schicken uns zu den Ukrainern. Und die wimmeln uns auch ab."
Germann Burmistrow
"Ich will nur noch Frieden. Mir ist es schon vollkommen egal, wer unser Präsident ist. Und wenn es einer aus Schwarzafrika wäre, würde ich ihn lieben."
Julia Burmistrowa, Bewohnerin Donezk
Verbitterung auch im Zentrum von Donezk. Diese Menschen gedenken der Opfer der jüngsten Raketenangriffe auf Bushaltestellen. Dieses Jahr sind dabei schon mindestens 20 Zivilisten ums Leben gekommen. Die meisten Bewohner der abtrünnigen Gebiete Donezk und Lugansk geben die Schuld an dem Chaos der prowestlichen Führung in Kiew, glauben weder an einen Waffenstillstand, noch an ernsthafte Friedensverhandlungen.
"Die Ukrainer rächen sich an uns, dafür dass wir sie hier nicht mehr wollen, dafür dass die Rebellen Widerstand leisten."
Anton Bykow, Bewohner von Donezk
"Wir werden niemals vergessen, dass sie in der Hauptverkehrszeit Bushaltestellen mit Granaten beschießen, kleine Mädchen, Kinder töten."
Jurij Siwokonenko, Bewohner von Donezk
Die ukrainische Regierung dementiert, gibt den Aufständischen die Schuld an den Angriffen auf Zivilisten. Sie hätten vor, die Bevölkerung gegen Kiew aufzuhetzen. Kontrollen an allen Hauptverkehrsstraßen der Rebellenhochburg Donezk:
"Die Ukrainer begehen Terroranschläge. Sabotagetrupps schießen mit Mörsern auf Zivilisten und sagen, dass wir es waren. Sie verbreiten Lügen."
Sascha Mutnij, Separatistenkommandeur
Gegenseitige Schuldzuweisungen überall. Um die ukrainische Armee aus dem Umland von Donezk zu vertreiben, haben die Aufständischen eine Offensive gestartet. Jeden Tag sterben auf beiden Seiten unzählige Menschen. Die ukrainische Armee könne nur dagegenhalten, weil ihr die EU helfe. Die Rebellen behaupten, dass die EU die Ukraine in ihrem Kampf unterstützt.
"Die Mittel, die die Europäische Union der Ukraine zum Wiederaufbau zur Verfügung stellt, pumpt die Regierung in ihren Krieg gegen uns."
Andreij Schuwalow, Rebellenkämpfer
Die Rebellen vergessen bei ihrer Kritik an der Europäischen Union zu erwähnen, dass sie materiell stark von Russland unterstützt werden. 5100 Menschenleben hat der Krieg in der Ostukraine bereits gekostet. Und ein Ende des Grauens ist nicht in Sicht.
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Volodimir, Samstag, 07.Februar 2015, 16:00 Uhr
1. Der Krieg
Russland führt den echte "gibride" moderne Krieg gegen Ukraine mit allen Mittel, die könten nicht direkt bewiesen werden. Mehr als 60 % Rebellen sind russische Soldaten, Ofizieren und Waffenfachleute, die kamen und weiter kommen aus ganzem riesegen Russland, um gegen Kievregierung und gegen ätnischen Ukrainer zu kämpfen. Das geben sie selbst öffentlich zu. Viele von innen behaubten, dass keine Ukraine existieren darf, keines unabchänige Staat ätnische Ukrainer haben dürfen. Da sie sind alle nazis, faschisten, so genannte "banderowzy" und alle nur mit abschäuliche Wörter bezeichnet werden sollen. Zum beispiel, verätter der Vaterland Russland, egal, geht das um ehemalige UdSS, oder ehemalige Imperium Russland. Zarens Russland. Mental - total verschollene Menschen, in der Vergagnenheit.