Gold- und Silberschmiedearbeiten Einheitliche Stempel
Nicht immer gehören Schatulle und Schmuckstück zusammen. Und manch üppiges Ornament wurde einem Schmuckstück erst nachträglich hinzugefügt, um den Preis in die Höhe zu treiben. Außerdem lohnt es sich immer, auf die Gold- und Silber-Stempel zu achten.
In Deutschland wurden am 1. Januar 1888 einheitliche Stempel für Gold- und Silberschmiedearbeiten eingeführt.
Stempel:
Seit 1888 werden Gegenstände aus Edelmetallen wie folgt gestempelt:
1. Stempel des Herstellers
2. Feingehalt in Tausendstel-Ziffern (z.B. 585/-, 750/-, 800/-, 925/-)
3. Bei Silbergegenständen: das Zeichen des Halbmondes mit der Krone (die Punzierung führte der Hersteller selbst durch, sofern das Silber einen höheren Feingehalt als 800/ 1000 hatte)
Beliebte Fälschertricks
Häufige Verfälschungstechniken bei alten Gold- und Silbersachen sind das übermäßige Restaurieren und Finalisieren echter alter, jedoch einfach ausgeführter und deshalb nicht allzu wertvoller Arbeiten. So werden beispielsweise glatte Kannen und Becher ziseliert, also mit üppigen Ornamenten bedeckt.
Ein beliebter, zudem simpler Fälschertrick, um Alter vorzutäuschen ist es, Schmuckstücke, Bestecke und andere Gold- und Silberwaren in -zumindest alt aussehende- Etuis zu stecken oder gar echte alte mit dem Zeichen eines angesehenen Juweliers zu verwenden.
Kriterien:
Zusammenfassend lassen sich für die Prüfung von Gold- und Silberschmiedearbeiten folgende Kriterien aufstellen:
- Gesamteindruck des Objekts und seiner Details; Harmonie von Form, Dekor und handwerklicher Ausführung
- Identifizierung der Marken, Übereinstimmung der Marken untereinander
- Vergleich der Marken und Meisterpunzen mit denen aus Fachliteratur und in Museen
- Stilistische Einordnung, Bestimmung einer möglichen Provenienz
- Für den Fall, dass die Punkte 1 bis 5 zu keinem eindeutigen Ergebnis führen, empfiehlt sich eine professionelle Materialanalyse