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Pflege von Glas Sanfte Pflege ist der beste Schutz

"Glück und Glas - wie leicht bricht das", so das Sprichwort. Aber auch Kratzen und Scheuern kann die Oberfläche eines Glasobjekts beschädigen.

Stand: 07.09.2010 | Archiv

Glasvase | Bild: picture-alliance/dpa

Bei der künstlerischen Gestaltung von Glas, dem Kombinieren verschieden gefärbter Glassorten, dem Zusammenfügen von Glasteilen wie bei Henkeln und der mechanischen Gestaltung entstehen Spannungen im Glaskörper. Sind sie sehr stark, führen sie unmittelbar beim Abkühlen zu Spannungsrissen. Sind sie nur schwach, dann kann es aber auch Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte dauern, bis sich Risse zeigen.

Mechanische Beanspruchungen oder starke Sonneneinwirkung, ebenfalls durch Vitrinenbeleuchtung, aber auch jahreszeitlich bedingte, stärkere Temperaturschwankungen sind deshalb zu vermeiden. Aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung ist Glas anfällig für Korrosion. Sie resultiert in einem Netzwerk von sehr feinen Rissen und kann eine Irisierung hervorrufen.

Besonders der Dekor reagiert empfindlich auf mechanische Beanspruchung oder bei größeren Temperaturschwankungen. Emailfarbe löst sich leicht von der Glasuntermasse ab. Besonders die sogenannte kalte Bemalung haftet schlecht, also Farbe, die nicht in das Glas eingebrannt wurde. Goldauflagen unterliegen generell starker mechanischer Abnutzung.

Glas sollte also weder zu feucht noch zu trocken aufbewahrt werden. Nachfolgend noch einige Tipps für die Reinigung und den Umgang mit Ihren Gläsern:

Pflege von Glas:

  • Spülmaschine meiden: Alte Gläser sollten zur Reinigung niemals in die Spülmaschine gegeben werden. Durch die hohen Temperaturen und die große mechanischen Belastung entstehen sehr leicht bleibende Schäden.
  • Spülmittel meiden: Keine scharfen Spülmittel verwenden. Reines Wasser ohne irgendwelche Zusätze ist das empfehlenswerteste Reinigungsmittel.
  • Essig gegen Verschmutzungen: Bei etwas stärker verschmutzten Gläsern sollte lauwarmes Wasser mit etwas Essig zum Reinigen verwendet werden.
  • Keine harte Unterlage: Nach dem Waschen sollten sie Ihre Gläser nicht auf eine harte Unterlage ablegen, damit die Ränder nicht beschädigt werden.
  • Bemalte Gläser und Gläser mit Goldradierungen sollten außerdem keinesfalls mit Lappen abgerieben werden.
  • Zerbrochene Gläser: Bei wertvollen Gläsern, die zerbrochen sind, sollte man nicht versuchen, die Scherben mit irgendeinem Klebstoff zu kitten, sondern unbedingt einen Fachmann befragen. Gläser mit Randscharte sollten nicht abgeschliffen werden, da es die ursprünglichen Proportionen verändert.
  • Glasstöpsel entfernen: Verwenden Sie beim Entfernen eines festsitzenden Glasstöpsels von einer Flasche oder einer Karaffe keine Gewalt, sondern legen Sie den Gegenstand in warmes Wasser. Lässt sich der Stöpsel auch dadurch nicht lockern, bestreichen Sie den Hals des Gefäßes, in dem der Stöpsel steckt, mit einer Mischung aus 2 Teilen Alkohol, 1 Teil Glyzerin und 1 Teil Salz. Falls diese Dinge nicht vorhanden sind, versuchen Sie es mit Speiseöl und Brennspiritus und lassen die Mischung einen Tag lang einwirken. Nach behutsamem Klopfen und leichtem "Wackeln" sollte sich der Stöpsel lösen lassen.
  • Flecken entfernen: Die meisten Flecken lassen sich mit einem weichen Lappen und Pariser Rot (feines Schleifmittel) abreiben. Besonders Karaffen und andere Flüssigkeitsbehälter neigen zu Flecken, wenn sie länger mit Wein oder Wasser gefüllt waren. Das Glas wird dann trüb und wolkig. Reagieren Trübungen und Flecken nicht auf verdünnten Salmiakgeist, kann man ein um einen Stiel gewickeltes Tuch mit feinem Bimsmehl bestreuen und damit das Flascheninnere abreiben. Anschließend mit Pariser Rot nachpolieren. Niemals Scheuerpulver verwenden. Nützen all diese Hausmittel nichts, sollte das Glas zu einem Fachmann gebracht werden.

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