Pflege von Keramik Kein Ort für Blumen
Was sich von selbst versteht: Wertvolle Keramik sollte nicht grober mechanischer Belastung ausgesetzt sein. Aber auch als Blumenvase sollte sie nicht verwendet werden. Denn Salze und Abbauprodukte zerstören Keramik auf Dauer. Und nicht einmal die Reinigung lasierter Keramik ist unproblematisch.
Das Vermeiden grober mechanischer Belastungen sollte für keramische Objekte eine Selbstverständlichkeit sein. Manchmal wird aber vergessen, dass auch das Hin- und Herschieben beim Abstauben, vor allem bei niedrig gebrannten Töpferwaren wie der Irdenware und der Fayence, zu Kratzschäden auf der Unterseite der Gefäße führen kann.
Finger weg von Klebe-Experimenten!
Steinzeug und Steingut sind unempfindlicher als Irdenware und Fayence. Dafür können sie aber ihrerseits Kratzspuren hinterlassen, vor allem auf Holz- und Glasplatten. Dennoch ist dringend davon abzuraten, Papier oder gar Schaumgummi und Plastikfolien unter die Objekte zu kleben. Dabei können Glasurschäden verursacht werden, die beinah unvermeidlich zu sekundären Schäden führen und meist erst bemerkt werden, wenn es zu spät ist.
Reinigung: Irdenware und Fayence
Das Reinigen stark verschmutzter Gefäße kann sich als problematisch erweisen. Bei manchen Geschirren, zum Beispiel glasierter Irdenware und Fayence, kann bereits das Reinigen mit klarem Wasser zum Abplatzen lockerer Glasurteile führen, besonders bei Aufglasurmalerei. Sie ist generell wesentlich gefährdeter als Unterglasurdekore.
Reinigung: Steingut und Steinzeug
Das Gleiche gilt auch für vielbenutztes Steingut, bei dem Glasurschäden (z.B. Messerspuren) oft vom Laien nicht erkannt werden können. In solchen Fällen sollte ein Restaurierungsfachmann zu Rate gezogen werden. Von den hier genannten Materialien ist das Steinzeug zwar am unempfindlichsten: Es hält die Reinigung mit lauwarmem Wasser und einem leichten Spülmittel gut aus. Bedenken Sie aber, dass die eventuell vorhandenen Zinnmontierungen empfindlich sind.
Keramik nicht als Blumenvase missbrauchen
Grundsätzlich abzuraten ist von der "Nutzung" keramischer Hohlgefäße als Blumenvasen. Wasser, Nährsalze, Kalksinter und die entstehenden biologischen Abbauprodukte zerstören über kurz oder lang jedes keramische Gefäß. Ablagerungen zwischen dem eigentlichen Gefäßkörper und der Glasur trennen beide Schichten voneinander und können auch von einem Fachmann nur unter größten Mühen - und entsprechenden Kosten - entfernt werden.