Steiff Hahn Kikeriki der ersten Stunde
Dieser Hahn mit Federn aus Filz, gefertigt zwischen 1894 und 1918, gehört zu den ersten Stofftieren der Firma Steiff: ein wertvolles Dokument aus den Anfangsjahren der schwäbischen Spielzeugfirma.
Nicht wie frisch geschlüpft, sondern eher stolz und etwas steif wippt dieser bunte Gockel auf einem halbierten Holz-Ei. Sein Federkleid aus Filz, in dem der berühmte Steiffknopf steckt, ist mit maschinengenähten Stickornamenten verziert. Damit seine Füße aus Metall naturgetreuer wirken, wurden sie mit Schnur umwickelt. Diese frühen Entwürfe der Firma Steiff orientierten sich noch stark an der Natur, das Kindchenschema kam erst später.
Filz war das typische Material für die frühen Produkte von Steiff, denn das schwäbische Unternehmen aus Giengen an der Brenz hatte sich aus einem Filzhandel entwickelt. Und so war das erste Tier, das die Firmengründerin Margarete Steiff selbst entworfen und genäht hatte, ein Elefant aus Filz.
Ein ähnlicher Hahn wie dieser kam auf einem Räderwagen zum Ziehen auf den Markt. Wegen seines halbkugelförmigen Unterbaus könnte dieser Steiff-Hahn auch zu einem Kegelspiel gehört haben - dagegen spricht allerdings sein guter Erhaltungszustand. Ein Umstand, der dieses Exemplar aus den Aufbruchsjahren der weltberühmten Firma noch wertvoller macht.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 1.000 Euro
- Datierung: zwischen 1894 und 1918
- Herkunft: Giengen an der Brenz
- Hersteller: Margarete Steiff GmbH
- Sendung vom 25. Mai 2013