Lebenslinien - Wirt Ulli Portenlänger verlässt mit 50 seine Familie und lebt homosexuell Ein Traditionswirt bricht aus
Ulli Portenlänger tritt in große Fußstapfen, als er mit Ende 20 eine Traditionsgaststätte im Süden von München übernimmt. Sein Vater ist Wirt alter Schule, autoritär, fest verwurzelt im Ort und den Vereinen. Ulli will einiges anders machen und nimmt dafür ein großes Risiko in Kauf. Als er mit 50 Jahren seine Familie verlässt, um seine Homosexualität leben zu können, steht nochmal vieles in Frage.
Schon als Jugendlicher ist Ulli Portenlänger das genaue Gegenteil von seinem ehrgeizigen und eher konservativen Vater. Dieser führt den 100 Jahre bestehenden Alten Wirt in Grünwald.
Filminfo
Originalitel: Ein Traditionswirt bricht aus (D, 2022)
Regie: Susanne Fiedler
Redaktion: Christiane von Hahn
Länge: 45 Minuten
VT-UT, 16:9, stereo
Ulli dagegen bleibt im Gymnasium einmal sitzen, protestiert gegen Atomkraft, sympathisiert mit Hausbesetzern in Berlin und reist um die Welt.
Als es darum geht, wer von den fünf Geschwistern die Traditionsgaststätte übernehmen soll, fällt die Wahl auf Ulli. Er ist Ende 20 und fügt sich, merkt aber schnell, dass er die Wirtschaft anders führen will, als sein Vater.
Als er Anfang der 90er Jahre den Betrieb modernisiert und die Küche auf Bio umstellt, geht er ein großes Risiko ein. Denn die langjährigen Stammgäste bleiben erstmal weg.
Halt gibt ihm in dieser Zeit seine Familie. Zusammen mit Carola hat er drei Kinder. Schon zu Beginn der Beziehung stellt Uli klar, dass er sich auch zu Männern hingezogen fühlt. Doch erst mit Ende 40 merkt Ulli, dass er so nicht mehr weiterleben kann, und an seinem 50. Geburtstag verlässt er schweren Herzens die Familie.
Er lernt er Ronal, einen jungen Kolumbianer, kennen und lieben. Seit 12 Jahren sind sie ein Paar, mittlerweile verheiratet. Doch es dauert, bis Carola, Ullis Kinder und Ronal unbelastet miteinander umgehen können.