Lebenslinien - Von der Filialleiterin zur Bäuerin Frau findet Bauer
Als sich Karin in Sepp, einen Landwirt aus der Nähe von Mühldorf, verliebt, sind alle skeptisch, ob das klappen kann. Bisher hatte Karin nichts mit Landwirtschaft zu tun, ist geschieden, hat zwei Kinder – und ihr Äußeres ist ihr sehr wichtig. Sie springt ins kalte Wasser und wird Bäuerin. Als sie sich gerade eingelebt hat, wird ihre Entscheidung auf eine harte Probe gestellt.
Karin wächst zusammen mit einer Halbschwester in der Nähe von München auf. Es ist eine schöne, freie Kindheit. Sie ist viel in der Natur und liebt Tiere aller Art.
Filminfo
Originalitel: Frau findet Bauer (D, 2020)
Regie: Angelika Vogel
Redaktion: Christiane von Hahn
Länge: 45 Minuten
VT-UT, 16:9, stereo
Die Unbeschwertheit ist jäh vorbei, als der Vater zu trinken beginnt und die Mutter ihn mit den beiden Töchtern verlässt. In einer Notunterkunft finden sie Zuflucht. Plötzlich ist Karins Leben von Armut und Ausgrenzung bestimmt.
Als sie eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau macht, steigt ihr Selbstbewusstsein und schon bald leitet sie eine Supermarktfiliale. Sie heiratet mit Anfang zwanzig und bekommt zwei Töchter. Doch die Ehe ist nicht glücklich.
Da lernt sie auf einem Fest Sepp Mayerhofer, einen Landwirt aus der Nähe von Mühldorf, kennen. Sie verlieben sich und Karin trennt sich von ihrem Mann. Kurze Zeit später zieht sie mit ihren Töchtern auf den Hof zu Sepp und die beiden heiraten.
Von da an ist Karin Bäuerin. Ihr Tagesablauf ist von den Tieren bestimmt, für sich selbst bleibt ihr wenig Zeit. Dabei ist Karin ihr Äußeres, Make-up, Kleider und Schuhe, sehr wichtig.
Es dauert, bis sie eine gute Balance für sich findet. Sie ist glücklich - bis Sepp eines Tages einen schweren Unfall hat und Karin plötzlich alleine dasteht.
Angelika Vogel über den Hintergrund und was seit der Erstausstrahlung 2020 geschehen ist
Kameraassistent Mario Sieber, Autorin udn Regisseurin Angelika Vogel, Karin Mayerhofer, Kameramann Stefan Held und Tonmann Karsten Weiß.
Der erste Eindruck ist entscheidend heißt es oft. Innerhalb von wenigen Sekunden bilden wir uns ein Urteil über unser Gegenüber. Bei Karin Mayerhofer ist der zweite Eindruck der entscheidendere.
Als ich sie das erste Mal traf, wusste ich ja bereits, dass ich eine starke Frau vor mir habe. Eine, die zwar sehr viel Wert auf gutes Aussehen mit modischer Kleidung legt, die aber dennoch keine oberflächliche Person, eine Tussi wie sie selbst sagt, ist.
Ich habe Karin als eine sehr herzliche, soziale, bodenständige und unkomplizierte Frau erlebt. Besonders beeindruckt hat mich ihr Durchhaltevermögen und ihre Loyalität nach dem Unfall ihres Mannes. Ich wollte zeigen, dass sie es gerade durch diese Krise geschafft hat, noch mehr innere Stärke zu entwickeln und ganz sie selbst zu sein.
Am 19.3.2020 ist Karins Schwiegervater gestorben. Alle sind glücklich, dass er beim Filmprojekt noch dabei sein konnte.