BR Fernsehen - Lebenslinien


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Lebenslinien - Ein Profi-Fußballer kämpft sich zurück ins Leben Jimmy Hartwig - Euch werd ich’s zeigen

Jimmy Hartwig war ganz oben und ganz unten. Als Profi-Fußballer beim TSV 1860, dem HSV und der Nationalmannschaft hat er alles geschafft, was er sich als Kind erträumt hat. Doch dann kommt der Absturz. Es dauert, bis er wieder festen Boden unter den Füßen spürt und seinem Leben eine neue Wendung gibt.

Stand: 08.01.2020 | Archiv

Jimmy Hartwig war viele Jahre erfolgreicher Profi-Fußballer, zuerst beim TSV 1860, dann beim HSV und in der Nationalmannschaft. Doch der Erfolg ist ihm nicht in die Wiege gelegt.

Filminfo

Originalitel: Jimmy Hartwig - Euch werd ich’s zeigen (D, 2020)
Regie: Stefan Panzner
Redaktion: Christiane von Hahn
Länge: 45 Minuten
VT-UT, 16:9, stereo

Er wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater, ein US-amerikanischer GI, wird vom Großvater wegen seiner Hautfarbe abgelehnt. Jimmy wächst also ohne Vater auf, ist farbig, unehelich und arm.

Nur beim Fußballspielen erlebt er Anerkennung. Dort wird er schließlich entdeckt und macht seinen Weg bis in die deutsche Nationalmannschaft. Als sein Stern zu sinken beginnt und Verletzungen seine Fußball-Karriere schließlich beenden, fällt er in ein tiefes Loch.

Am Ende steht er mit einer gescheiterten Ehe, psychischen Problemen und einem Berg Schulden da. Gerade als es wieder bergauf geht, wirft ihn eine Krebserkrankung aus der Bahn.

Doch er kämpft sich zurück ins Leben, entdeckt seine Leidenschaft für die Schauspielerei, findet eine neue Liebe und engagiert sich heute unter anderem als Integrationsbotschafter des DFB im Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus.

Lebenslinien-Autor Stefan Panzner über den Hintergrund und die Dreharbeiten

Wie sind Sie auf Jimmy Hartwig gekommen?

Vor einigen Jahren habe ich ein kurzes Interview mit Jimmy Hartwig gesehen, das mich neugierig machte, zumal meine Erinnerungen an seine aktive Fußballzeit schon reichlich verblasst waren. Als ich dann seine bewegende Autobiografie gelesen hatte, haben wir uns zu einem ersten sehr intensiven und unterhaltsamen Gespräch getroffen.

Was war das schönste Erlebnis während der Dreharbeiten?

Lustig war es, als Jimmy während der Dreharbeiten im Sechz‘ger-Stadion spontan den großen Rasenmäher vom Stadion-Team übernahm und den Platz mähte, auf dem er vor 45 Jahren seine ersten Erfolge feierte.

Besonders beeindruckend zu sehen war es, wie er als Schirmherr eines Inklusionsfußballturniers mit den Spielern umging, wie er sie mit seiner unverwechselbaren Art aufmunterte, in den Arm nahm, mit ihnen lachte, sie anspornte oder tröstete.    

Was hat Sie am meisten überrascht in der Zusammenarbeit mit Jimmy Hartwig?

Überraschend war, wie schonungslos offen Jimmy in den Interviews war, selbst wenn es um äußerst sensible Themen ging, um Schicksalsschläge und Erlebnisse, die ihm bis heute extrem nahegehen.


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