Lebenslinien - Rosi Fellner, von der Zeugin Jehovas zur Biobäuerin Nicht gegen meine Natur
Mit 14 Jahren kehrt Rosi Fellner den Zeugen Jehovas den Rücken und nimmt den Bruch mit ihrer Familie in Kauf. Sie will ein selbstbestimmtes Leben führen. Als sie drei Jahre später ihren zukünftigen Mann kennenlernt, erfüllt sich der Traum vom Leben auf einem Bauernhof. Doch dann passiert ein folgenschwerer Unfall: Ihr kleiner Sohn droht durch das Einatmen giftiger Maisbeize zu sterben.
Vor Veränderung hat sich Rosi noch nie gefürchtet: Bereits mit 14 Jahren verlässt sie ihre Familie - strenggläubige Zeugen Jehovas - und nimmt ihr Leben selbst in die Hand.
Filminfo Lebenslinien
Originalitel: Nicht gegen meine Natur (D, 2014)
Regie: Angelika Lizius
Redaktion: Sonja Hachenberger
Länge: 44 Minuten
16:9, VT-UT, stereo
Als sie drei Jahre später ihren zukünftigen Mann, einen Bauern, kennenlernt, scheint ihr Leben perfekt.
Endlich kann sie, die als Kind davon träumte, Biologie zu studieren, in und mit der Natur arbeiten. Doch kurz darauf passiert ein folgenschwerer Unfall: Ihr kleiner Sohn erleidet beim Maisbeizen eine schwere Vergiftung. Zwei Tage kämpft der Kleine in der Klinik ums Überleben.
Wieder fällt Rosi eine große Entscheidung: Sie will keine chemischen Substanzen mehr verwenden und überzeugt ihren Mann, die Produktion auf "Bio" umzustellen, mit der Konsequenz, die gewinnbringende Milchwirtschaft aufzugeben.
Das Leben im Einklang mit der Natur wird für Rosi fortan immer wichtiger. Sie bildet sich weiter und möchte schon bald ihren Kindheitstraum erfüllen: Ernährungswissenschaften zu studieren.
Lebenslinien-Update
Die Lebenslinien-Folge wurde 2014 gedreht. Rosi Fellner hat inzwischen ihr Abitur bestanden und studiert nun in Salzburg Biologie.
Lebenslinien-Autorin Angelika Lizius über Rosi Fellner
Was hat dich an Rosis Geschichte fasziniert?
Selten habe ich einen Menschen getroffen, der so konsequent stets der eigenen Überzeugung gefolgt ist. Rosi kann und will nur tun, was sie für richtig hält: von Kindheit an ist ihre Geschichte geprägt von ihrem Wissensdurst, ihrer Liebe zur Natur und ihrem unbändigen Willen, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. Am meisten hat mich ihr kritischer Geist fasziniert – und ihr Mut, immer wieder etwas Neues zu wagen.
Wie hast du die Dreharbeiten auf dem Hof erlebt?
Rosi und ihre ganze Familie haben uns mit großer Herzlichkeit aufgenommen. Sie machten es uns leicht, wir durften mit unserem Team einfach "dabei sein“. Dadurch konnte ein sehr authentisches Bild von Rosis Alltag und ihren vielen Aktivitäten entstehen. Da wir im Februar, im Mai und im Juni drehten, konnten wir den Kräutergarten, die Futterwiese für die Bienen und die wunderschöne Landschaft zu verschiedenen Jahreszeiten erleben.
Wie hat sich deine Einstellung zum Thema Ernährung verändert?
Da ich mich schon seit Langem mit dem Thema Ernährung beschäftige, hat sich meine Einstellung diesbezüglich durch die Dreharbeiten nicht verändert. Vielleicht kaufe ich noch konsequenter Bio-Produkte als vorher. Vor allem aber hat mich Rosi durch ihr Engagement angeregt, mich in Zukunft auch selbst mehr aktiv für den Umweltschutz einzusetzen.