BR Fernsehen - Lebenslinien


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Lebenslinien - Max Schmidbauer alias "Kas-Max", vom Gastronom zum Käseverkäufer Ruhm und Reichtum, so ein Kas

Max Schmidbauer, Sohn einer Münchner Gastronomen-Familie und zeitweise Wirt in einem Traditionszelt auf der Wiesn, muss erst tief fallen, bis er seinen Weg findet als Käseverkäufer auf bayerischen Wochenmärkten.

Stand: 09.07.2024 | Archiv

Früh verspürt Max Unbehagen angesichts der Erwartung seiner Eltern, eines Tages zusammen mit seinem Cousin den Wiesnbetrieb zu übernehmen, eine bekannte Hühnerbraterei.

Filminfo

Originalitel: Ruhm und Reichtum, so ein Kas (D, 2019)
Regie: Arndt Wittenberg
Redaktion: Christian Baudissin
Länge: 45 Minuten
VT-UT, 16:9, stereo

Der Mutter zuliebe macht Max zunächst eine Kochlehre. In München-Sendling pachtet er ein Lokal und arbeitet zu jeder Wiesnzeit im Familienbetrieb mit.

2001 übernehmen er und sein Cousin das Ammer-Zelt. Bereits nach einer Saison kommt es zwischen den beiden zum Streit über Lieferverträge und Geld. Max zieht sich aus allem zurück, hat bald hohe Schulden und muss sein Lokal aufgeben.

Es kommt noch dicker: Max wird wegen Steuerhinterziehung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Als er versehentlich gegen die Auflagen verstößt, landet er im Gefängnis.

Max Schmidbauer stammt aus einer traditionsreichen Müncher Wiesnwirtfamilie.

Doch Max gibt nicht auf. Vorzeitig entlassen, bewirbt er sich mit 41 Jahren als Senner auf einer Berg-Alm. Dort findet er seine Berufung: das Handwerk und die Kunst, Käse zu machen.

Heute verkauft er seine Käse auf mehreren Wochenmärkten in Oberbayern. Der Großstadt München hat er längst den Rücken gekehrt.

Er lebt heute in der Jachenau im Isarwinkel. Mit seiner Freundin Steffi und der gemeinsamen Tochter stellt sich endlich auch privat das Glück für ihn ein.

Lebenslinien-Autor Arndt Wittenberg

Es war für mich sehr spannend, die Geschichte von Max zu erzählen. Wie viele, die in einen Familienbetrieb hineingeboren werden, empfand er die Familientradition auch als Bürde. In fünfter Generation Wiesnwirt zu sein – das klingt zunächst verlockend, und Max folgte schließlich dem Wunsch der Familie, obwohl er im Grunde seines Herzens nicht Wirt werden wollte.

Beeindruckend war für mich, dass Max nach seinem Absturz nie den Glauben an sich verloren hat. Und so hat er doch nach langen Umwegen gefunden, was zu ihm passt: als "Kas-Max“ verkauft er auf bayerischen Wochenmärkten seinen Kunden mit Freude Käse. Und seine Lektion hat Max gelernt: immer auf die eigene Stimme zu hören. 


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