Lebenslinien - Schauspieler, Sänger, Wahl-Ayinger und USA-Fan Wolfgang Fierek - I bin i
Mitte der 70er-Jahre wird der Feinmechaniker Wolfgang Fierek in Schwabing vom Kultregisseur Klaus Lemke entdeckt. Mit dem Wiesn-Hit "Resi, i hol di mit dem Traktor ab" kommt der kommerzielle Durchbruch. Ab da feiert Fierek, der schlesische Wurzeln hat, mit seinem Image als Bayer große Erfolge. Doch der Wahl-Ayinger will die Vielfalt: seine Frau Djamila mit ihren algerischen Wurzeln, den "Spirit" der Indianer, seine Harley, seine Hawaii-Hemden ...
Wolfgang Fierek hat schon früh einen Sinn für Außergewöhnliches entwickelt. Ob bayerischer Wiesn-Hit oder Harley-Touren durch die USA, der Schauspieler und Sänger hat viele Facetten und ist sich stets treu geblieben.
Als Kind ist er besonders fasziniert von den USA. Durch seinen Vater, einen gebürtigen Schlesier, der als Koch bei den Amerikanern in Neubiberg arbeitet, kommt er früh mit diesem Land in Berührung.
Filminfo Lebenslinien
Originalitel: Wolfgang Fierek - I bin i (D, 2014)
Regie: Elisabeth Mayer
Redaktion: Sonja Hachenberger
Länge: 44 Minuten
Audiodespription, 16:9, stereo
Für den kleinen Wolfgang ist es eine Traumwelt, die ihm die fehlende Aufmerksamkeit seiner Mutter ersetzt. Denn diese bevorzugt den drei Jahre älteren Bruder.
Durch Zufall wird der gelernte Feinmechaniker Fierek Mitte der 70er-Jahre von Kultregisseur Klaus Lemke für den Film entdeckt: "Wolfgang war durch und durch authentisch, was anderes konnte er gar nicht."
Mit seinem ersten verdienten Geld erfüllt sich der junge Schauspieler seinen Kindheitstraum: eine Motorradreise durch die USA. Der kommerzielle Durchbruch gelingt ihm 1985 mit dem Wiesn-Hit "Resi, i hol di mit dem Traktor ab". Doch seine Familie bleibt von seinen Erfolgen unbeeindruckt.
2003, nach einem schweren Motorradunfall, muss sich Wolfgang Fierek zurück ins Berufsleben kämpfen. Erst mit der BR-Fernsehserie "Hammer und Sichl“ kann er an seine alten Erfolge anknüpfen. Doch einen Wunsch hat ihm das Leben bisher nicht erfüllt: einen intensiveren Kontakt zu seinem Bruder, den er sich bis heute so sehr wünscht.
Lebenslinien-Hintergrund
Was hat die Lebenslinien-Autorin Elisabeth Mayer an Wolfgang Fierek fasziniert?
Schon bei unserem ersten Aufeinandertreffen war Wolfgang Fierek bester Laune und erstaunlich offen. Bunt und immer flott angezogen, meist mit großen farbigen Schals oder Tüchern um den Hals, wirkt er viel jünger, als er ist. "Komm runter vom Gas, Elisabeth“, war sein Spruch, wenn es bei den Dreharbeiten mal stressiger zuging. Von seiner Lockerheit profitierte unser ganzes Team.
Welche Gesichter hat Wolfgang Fierek?
Ob als Schauspieler, als Sänger, als Gastgeber, als Privatmann oder auf seinen Harley-Touren: Wolfgang Fierek hat viele Gesichter – aber er bleibt sich immer treu, ist immer authentisch. Wie er selbst sagt, findet er es faszinierend, immer wieder als jemand anderes zu erscheinen – mit Lodenjanker und Lederhos'n, mit Hawaii-Hemd und Turnschuhen, mit Lederjacke, Jeans und Cowboystiefel oder als Bergwanderer – aber im Kern ist er immer Wolfgang Fierek – und will es auch sein.
Wie hat sie ihn bei den Dreharbeiten erlebt?
„So einen Film macht man nur einmal im Leben“ sagte Wolfgang Fierek, als ich ihn fragte, ob er bereit für die "Lebenslinien“ wäre. Und er war von Anfang an voll dabei: für den ersten Drehtag sagte er sogar einen Dreh mit Til Schweiger ab. Ob in Aying, München oder in Arizona, Wolfgang Fierek ließ uns weit in sein Leben blicken. Als Schauspieler routiniert vor der Kamera, zeigte er sich uns auch immer wieder als Privatmann, der mit uns engagiert über seine Freuden und seine Sorgen sprach. Dem es wichtig war, die "Schublade Wolfgang Fierek" zu überwinden.