BR Fernsehen - quer


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quer komplett Sendung und Kommentare vom 24.10.2024

Ist der Honig ein Honig // Umbenennung spaltet Gemeinde // Mogelpackung Windkraft? // Benkos schweres Erbe // Bahnmisere in Oberfranken u. v. m. in dieser quer-Sendung:

Stand: 23.10.2024

Ist der Honig ein Honig? Imker wittern Betrug durch Panscherei

Berufsimker in Bayern schlagen Alarm - sie bleiben auf ihrem Honig sitzen, manche verkleinern sogar ihre Völker oder geben ganz auf. Ein Grund: Im Supermarkt gibt’s Honig für gerade mal 2 Euro pro Glas. Zu dem Preis könne kein Honig produziert werden, sagt der Verband europäischer Imker, und hat Honigproben an ein Speziallabor in Estland geschickt. Und siehe da: Fast alle waren mit Sirup gestreckt! Steht in unseren Supermärkten kiloweise Honig, der gar keiner ist?  

Umstrittener Straßenname: Umbenennung spaltet Gemeinde  

Darf eine Straße den Namen eines Missbrauchstäters tragen? Genau darüber sollen die Bürger von Eslarn in der Oberpfalz bei einem Bürgerentscheid abstimmen. Es geht um die Georg-Zimmermann-Straße, die nach einem wegen Kindesmissbrauch verurteilten Priester benannt ist. Dass ein solcher Straftäter nicht geehrt werden sollte, liegt moralisch eigentlich auf der Hand. Doch fürchten manche Anwohner den organisatorischen und finanziellen Mehraufwand durch eine Umbenennung und setzen sich dagegen ein. Zum Entsetzen des Bürgermeisters und der Opfer. 

Mogelpackung Windkraft? Wenn ein Gebiet doch kein Gebiet ist

Bayern braucht Windräder - sonst sieht es düster aus mit der Energiewende. Der Bund hat die Bayerische Staatsregierung daher beauftragt, Gebiete speziell für die Windkraft auszuweisen. Das hat sie getan, doch viele davon sind veraltet und damit gänzlich ungeeignet. Ist es Trotz? Wird hier auf Zeit gespielt, in der Annahme, dass sich in einer Zeit nach der Ampel-Regierung der Wind wieder dreht und die Bürger in Wahrheit froh sind, wenn es weniger Windräder gibt? In Niederbayern, wo Windräder Mangelware sind, zeigt sich indes: Die Menschen sind hier ziemlich pragmatisch. 

Benkos schweres Erbe: Eine Chance für unsere Innenstädte?

Die Benko-Pleite hat an vielen Stellen geplante Bauprojekte gestoppt – jetzt wäre DIE Gelegenheit, die seit Jahren schwelende Frage neu zu verhandeln: Wie sollen unsere Innenstädte in der Zukunft aussehen? Muss denn bei jeder Pleite immer abgerissen und neu gebaut werden? Nein, sagt die Architektenkammer, und fordert allein aus Nachhaltigkeitsgründen mehr Wertschätzung der vorhandenen Bausubstanz - selbst wenn die nicht immer dem neusten Trend entspricht. Vielleicht kann ja diesmal der ewige Kreislauf von Kauf-Abriss-Neubau durchbrochen werden.

Bahnmisere in Oberfranken: Neuer Fahrplan lässt Pendler stehen

Vergangenen Dezember wurden in Oberfranken eine bayerische und eine tschechische Bahnlinie zusammengelegt. Seitdem orientiert sich die Bahntaktung am tschechischen Cheb, weshalb Schüler wie Pendler auf bayerischer Seite nun regelmäßig ihre Anschlüsse verpassen und bis zu einer Stunde auf den nächsten Zug warten müssen. Für die betroffenen Familien ein Riesenärgernis. Sie fühlen sich von der Staatsregierung und der Bayerischen Eisenbahngesellschaft im Stich gelassen - und haben sich jetzt mit einer Petition an den Landtag gewandt. 

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare

Diese und weitere Themen in der quer-Sendung vom 24.10.2024. Kommentieren Sie hier, bei YouTube, auf Facebook oder Instagram.


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Das alte Depp:in, Montag, 28.Oktober 2024, 20:13 Uhr

32. Abschieben will das D(r)umb?

So was auch — das Ding nimmt noch niemand!
Ok, vielleicht sein intimer Freund Budhin?

Gregor, Sonntag, 27.Oktober 2024, 17:29 Uhr

31. Quereinschätzung

Putin und Xi arbeiten an einer neuen Weltordnung. Ohne den Westen. Gegen die Freiheit und die ätzende Demokratie.
Trump und Musk sagen das nicht, aber arbeiten sie nicht auch an einer neuen Weltordnung? Käufliche Politik von Milliardären? Verkommerzialisierung auf allen Ebenen?

Wenn gerade von der SPD, dieser Lauterbach, die Privatisierung vorantreibt, Finanzinvestoren wie Amazon Care Arztpraxen kaufen, das Gesundheitswesen weiter zum Geschäftsmodell verkommt - welche Wahl von Pest und Cholera bleiben dem Bürger noch?

Dass gerade die AfD das Milliardärsmodell von Trump bevorzugt, sollte dem kleinen, rechten Mann zu denken geben. Wer steht in Deutschland noch für Werte?

Regensburgerin, Sonntag, 27.Oktober 2024, 12:27 Uhr

30. Georg-Zimmermann-Straße

Zur Frage des Anwohners, ob die, die es als größere Zumutung empfinden, ein paar Behördengänge zu erledigen, als in einer Straße zu leben, mit deren Benennung einem verurteilten Sexualstraftäter gehuldigt wird, denn "jetzt alle Kinderschänder" seien: Sie arbeiten aktiv daran, das Leid der Betroffenen immer weiter zu verlängern. Wenn Sie auch nur einen Moment darüber nachdenken, dürften Sie bemerken, wie lächerlich das empörte "Nein." ist, mit dem Sie sich die Frage gleich selbst beantworten.
Und die Forderung es "jetzt mal gut sein" zu lassen, wo doch "alles schon so lange her" ist, ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer, die sich sicher nichts sehnlicher wünschen, als mit den Taten abschließen zu können.
Der Gipfel der Empathielosigkeit ist natürlich die Beschwerde, ganz Deutschland rede nun über die "bösen Anwohner". Recht so. Um mit Gisèle Pelicot zu sprechen: Die Scham muss die Seite wechseln.

  • Antwort von Bruno Schillinger-Safob, Mittwoch, 30.Oktober, 19:15 Uhr

    ...Zur Frage des Anwohners, ob die, die es als größere Zumutung empfinden, ein paar Behördengänge zu erledigen,....
    Unsere Frage ist: Haben die Anwohner diese Abstimmung selbst gefordert oder hat da wieder mal einer die Chance erkannt laut "Abstimmung" zu fordern? Wir tippen auf Nichtanwohner.

    Wir hätten schon lange das Schild mit einem zusätzlichen Erklärschild "verurteil wegen Kindesmissbrauch" versehen. Dann hätten die Anwohner von alleine das Rathaus gestürmt und die Namensänderung verlangt.

Das alte Depp:in, Samstag, 26.Oktober 2024, 18:27 Uhr

29. OT: Und schon wieder so eine verlogene Werbung

„Danke, daß sie den Becher richtig entsorgt haben. So kann daraus etwas Neues entstehen, zum Beispiel Papier“ …
Diese Becher bestehen sicherlich auch aus Papier. Blöd daran: das ist, damit es nicht durchweicht, aus beschichtetem Papier. Und das bedeutet? Daß das „Neue“, das daraus entsteht, die Hitze beim Verbrennen ist. Denn trennen kann man so etwas (Chipstüten, Tetra-Packs, …) nämlich nicht. Gut, vielleicht im Labor. Mit sehr viel Aufwand. Aber „in echt“ sicher nicht.
Fazit: das Danke hat als Grün im Hintergrund nur die Farbe, mit der man sich anmalt, gemein. Aber sonst auch gar nichts! Oder: ich halte das (und andere Sprüche ähnlicher Art) für eine Lüge. Und zwar eine ganz bewußt den dummen Kund:inen aufgedrückte.

zakharias, Samstag, 26.Oktober 2024, 11:51 Uhr

28. Windkraft 3/3

In der Gegend war schon mal ein anderes Projekt (Vergnügungspark). Daraus wurde nix, aber der Wald abgeholzt. Ist halt so üblich: Nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags wird abgeholzt, bevor der Kaufpreis bezahlt wird. Bauernfängerei eben.

Mal was anderes: Warum sind Bauprojekte der öffentlichen Hand immer so teuer? Und warum kaufen die (armen) Bauunternehmen massenhaft Bauernland auf? Darfste nicht fragen...