Bildungslücke: Bayern fördert finanzschwache Familien zu wenig

Die Pisa Studie hat gezeigt: schulischer Erfolg hängt stark vom Elternhaus ab, insbesondere auch in Bayern. Ein Nachhilfe-Startup möchte Kindern aus einkommensschwachen Haushalten Nachhilfe über ein Gutscheinsystem anbieten, scheitert aber am Kultusministerium. Man möchte nicht mit privaten Akteuren zusammenarbeiten. Doch der Ausbau staatlicher Förderung dauert zu lang und die Zeit drängt – sonst verlassen ganze Generationen die Schule schlecht ausgebildet.

Von Schienen und Weichen: Bahnausbau bedroht Bauernhof

Die Bahnstrecke zwischen München und Freilassing soll nach Jahrzehnten endlich zweispurig ausgebaut und elektrifiziert werden, um mehr Personen- und Güterverkehr auf die Schiene zu bringen. Für den Klimaschutz und für Pendler ist das wichtig, doch Familie Schillinger/Schwanthaler könnte der Ausbau die Existenz kosten. Ihr landwirtschaftlicher Betrieb in Feichten an der Alz würde durch eine Kurvenbegradigung rund ein Drittel der Fläche verlieren. Dabei könnte die Bahn auch auf der alten Route ausbauen, möchte die Strecke jedoch von 120 auf 160 km/h beschleunigen. Was ist wichtiger: Hof oder Bahn? Eine schwierige Güter-Abwägung.

Ausgebremst: Warum in Grainau die Busse stillstehen

Das Busunternehmen Eibsee Verkehrsgesellschaft hat Garmisch-Partenkirchen zum 31.12. gekündigt. Denn die Lage war untragbar: zu wenige Busfahrer für die vielen Touristen, volle Busse, Aggressionen. Lange war unklar, ob es für die Grainauer Schulkinder ab Januar 2024 einen Schulbus nach Garmisch gibt. Nun steht ein ausgedünnter Notfall-Fahrplan. Bayernweit fehlen über 4000 Busfahrer, denn der Job bedeutet viel Verantwortung, Stress, lange Arbeitszeiten für wenig Bezahlung. Der Busunternehmer Josef Ettenhuber aus Glonn versucht sogar Busfahrer aus Indien anzuwerben, doch die Bürokratie macht das zur Sisyphos-Aufgabe.

Herbergssuche das ganze Jahr: Wohnungslose ohne Perspektive?

Bezahlbarer Wohnraum ist knapp und wird noch weniger. Die Gründe: gestrichene Fördergelder für Wohnungsbaugenossenschaften, hohe Baukosten, steigende Zinsen. Für Menschen mit geringem Einkommen kann das dramatische Folgen haben: Wenn sie ihre Wohnung verlieren, finden sie kaum eine neue. So hat sich die Zahl der Menschen in Notunterkünften in Bayern dieses Jahr auf 32.380 verdoppelt. Das Problem betrifft nicht nur Großstädte, sondern inzwischen auch das Land.

Von wegen Niedergang: Wo Deutschland besser ist als sein Ruf

Das Wort des Jahres: „Krisenmodus“. Viele haben den Eindruck, in Deutschland gibt es nur noch eine Richtung: bergab. Aber stimmt das auch? Erst am Sonntag wurden die Nobelpreise verliehen und einer davon ging an den Physiker Ferenc Krausz, der am Max-Planck-Institut in Garching forscht. Deutsche Unis liegen international weit vorn. Arbeitslosen- und Schuldenquote sind niedrig - Investitionen wären eigentlich machbar. Und: Deutschland ist nach wie vor eine der freiesten und gerechtesten Gesellschaften weltweit. Fatalismus dagegen hilft höchstens den Populisten.

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Diese und weitere Themen in der quer-Sendung vom 14.12.2023. Kommentieren Sie hier oder in den sozialen Medien.