BR Fernsehen - quer


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quer komplett Sendung und Kommentare vom 27.06.2024

Sommerabende in Zeiten der Mückenplage // Enteignungsdebatte: Müssen Bauern sich vom Acker machen?// Die Welt zu Gast im Modernisierungsstau // Streit um Nachtfahrverbot für Mähroboter // Förderärger über Münchner Tennisstadion -- u. v. m. in dieser quer-Sendung:

Stand: 26.06.2024

Moskito statt Mojito: Sommerabende in Zeiten der Mückenplage

Mücken sind lästig, aber noch nie war das Wort Plage so angemessen wie derzeit. Durch die Hochwässer sorgen apokalyptische Schwärme von Blutsaugern bereits jetzt für leergefegte Seeufer, verwaiste Biergärten und verrammelte Fenster. Es gibt kaum ein Mittel dagegen. Während man am Ammersee noch mit dem Einsatz einer biologischen Mückenbekämpfung hadert, wurde diese am Chiemsee zwar schon früher eingesetzt. Doch ausgerechnet jetzt sind weder Mittel noch Mitarbeiter verfügbar, um den Kampf gegen die biblische Plage aufzunehmen. Und Mückenschutzmittel für zuhause? Vielerorts ausverkauft.

Enteignungsdebatte: Müssen Bauern sich vom Acker machen?

Zehn Jahre hat man in Dinkelscherben um Grundstücke für den Bau von Hochwasserschutz gestritten. Ämter und Landwirte wurden sich einfach nicht einig über entsprechende Ausgleichsflächen und Entschädigungen. Dann kam der große Regen und das Dorf stand unter Wasser. Jetzt will Umweltminister Glauber die Bauern notfalls enteignen, um Rückhaltebecken umsetzen zu können. Dabei hätte es bereits vor 5 Jahren eine Lösung gegeben, die alle Seiten zufrieden gestellt hätte.

Gefahr für den Igel: Streit um Nachtfahrverbot für Mähroboter

Wenn Igel mit einem Mähroboter zusammentreffen, haben sie kaum Überlebenschancen. Die scharfen Klingen töten die kleinen Schnecken-Räuber, denn die setzen in der Selbstverteidigung nicht auf Flucht, sondern auf ihre Stacheln. Da Igel nachtaktiv sind, würde ein nächtliches Fahrverbot viele dieser Unfälle vermeiden. Das plant die Bundesregierung im neuen Tierschutzgesetz. Doch im Freistaat verlässt man sich zum Igelschutz lieber auf die Eigenverantwortung der Rasenbesitzer.

Großes Tennis? Förderärger über Münchner Tennisstadion

In München gibt es ein traditionsreiches ATP-Turnier, die BMW Open – ein internationales Tennisturnier der niedrigsten Kategorie, das seit vielen Jahrzehnten vom Tennisverein Iphitos ausgerichtet wird. Doch der Verein will hoch hinaus und mit einem prestigeträchtigen ATP-500-Turnier mehr Publikum und internationale Tennisstars anziehen. Dafür brauchts nach den Regularien einen neuen Center-Court für mehr Publikum. Gefördert wird der Bau durch Steuergelder. Jetzt ist der Ärger groß, denn der Zuschuss der Stadt München, der Stadt mit den höchsten Mieten, stammt ausgerechnet aus dem Fördertopf für Wohnungsbau.

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Fuzzy, Sonntag, 30.Juni 2024, 11:37 Uhr

24. Quer und keine EM

Nützliche Sendezeit für Quer.

Ich finde Lothar Mattäus, Sarah Wagenknecht und Chrupalla gehören zusammen in einen Raum gesperrt, wo sie sich gegenseitig ohne Punkt und Komma volllabern dürfen. Ansonsten empfinde ich diese Labertaschen als vorsätzlich begangene Körperverletzung gegen das Ohr.

Was können Hooligans und die AfD Protestanten in Essen von den EM-Fans lernen? - Positive Energie, positive Wirkung und Partystimmung gingen von Fans aus Schottland, Niederlande, Schweiz, Italienern und etliche andere Nationen aus. Ja, auch von Deutschen.

Dagegen sind die Bundesliga-Hooligans und die Anti-AfD Protestanten sehr einfältig und unkreativ. Die Protestierer kloppen sich mit der Polizei, obwohl sie wissen sollten, dass die Grundrechte schützen MÜSSEN. Also falsche Protestadressierung.
Hooligans sind eben einfach so doof. Da kannste nix machen.

Von internationalen Fans mal was lernen und dann reißt die gute Stimmung mit.

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Zakharias, Sonntag, 30.Juni 2024, 09:41 Uhr

23. Hochwasser führt zu Weidetetanie

Was anzumerken wäre bei neu von Hochwasser Betroffenen: Auf den überschwemmten Flächen besteht die Gefahr von "Weidetetanie". Das sind (Fisch-)Parasiten die die Rinder als (Fehl-)Zwischenwirt nutzen und krank machen. Eigentlich keine große Sache, Behandlung mit Säcken voll Medikamenten, aber das muss man erst wissen, sonst sterben die Rinder nach dem festliegen. Wissen leider viele Landwirte, Tierärzte, Humanmediziner nicht.

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blinkfeuer, Freitag, 28.Juni 2024, 16:23 Uhr

22. Mücken

War am Ammersee ein Festival für Mücken? Die fliegen ja weit. Sagte man. Also alle dahin. Und im anderen Hochwassergebiet waren keine? Oder abgereist?

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Fuzzy, Freitag, 28.Juni 2024, 13:13 Uhr

21. Enteignungsdebatte

Art. 14 Grundgesetz

(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.

(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

Eigentlich ist alles klar geregelt.

  • Antwort von Bruno Schillinger-Safob, Freitag, 28.Juni, 15:05 Uhr

    ...Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen...

    Nicht klar geregelt - denn bei Streit wird am Ende immer ein Vergleich vorgeschlagen, falls der Enteignete nicht schon vorher finanzielle ausgehungert wurde. Durch den Vergleich fallen auch beim Enteigneten Gerichtskosten an, plus BRAGO Besonderheit, so dass am Ende die Summe für Gerichtskosten weg ist. Haben wir oft genug im Sozialbereich mitbekommen, wo der Richter eigentlich der Anwalt des Klägers sein sollte um die fehlende Gesetzeskenntnis auszugleichen und fast immer die Falle "Vergleich" aufbaute, wo die Menschen dann reinfielen. Schlimm war dabei, das sie dann auch bei weiteren Bescheiden auf die Klagemöglichkeit verzichtet hatten.

  • Antwort von Felix G., Samstag, 29.Juni, 13:02 Uhr

    "wo der Richter eigentlich der Anwalt des Klägers sein sollte" kann wohl nicht sein. Ein Richter hat nach Recht und Gesetz zu urteilen, nicht weil er emotional der einen oder anderen Partei zugewandt wäre. Das wäre fatal.
    BRAGO gibt es nicht mehr, RVG ist aktuell die Grundlage für die Gebührenerhebung von Rechtsanwälten.

    Recht bekommen kann oft mit erheblichen Kosten verbunden sein. Ich plädiere schon lange dafür, die finanzielle Potenz von Kontrahenten in das Prozessrisiko einzubinden. Ein Versicherungskonzern würde möglicherweise anders mit Kunden umgehen, wenn ihn selbst ein höheres Prozessrisiko treffen könnte.

    Interessant dazu die Reportage um den Medienanwalt Christian Scherz und dessen Widersprüchlichkeiten. Aussage-gegen-Aussage Fälle sind mit einem hohen Risiko verbunden, wenn objektive Beweise fehlen. Anzeigen oder doch nicht? Scherz blieb eine Erklärung schuldig, was #metoo- von Lindemann-Opfern unterscheidet?

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Fuzzy, Freitag, 28.Juni 2024, 12:48 Uhr

20. Wer oder was ist klimaneutral

Pflanzen, Bäume, ein bisschen Meer, Moore oder Torf sind klimaneutral. Der komplette Rest, also die Menschen, sind nicht klimaneutral. Zeit, um eine Budgetierung einzuführen. Von der Ausatemluft angefangen bis zur Kreuzfahrt, Fliegen und SUV. Wenn jeder ein fixes Budget mit Zertifikaten hat, dann kann man wunderbar damit handeln. Das heisst, Reiche kaufen den armen Schluckern CO2 Zertifikate ab, dann sind die Yachten und Privatflugzeuge problemlos nutzbar. Zertifikate sind prädestiniert für Korruption. Das Umweltengagement muss nur irgendwo im Dschungel sein, wo kein Mensch nachkontrolliert.
Ach ja, wenn armen Schluckern die Restlaufzeit an Zertifikaten ausgeht, dann dürfen sie abarbeiten. CO2 vergraben :-)

  • Antwort von Brigitta, Freitag, 28.Juni, 16:32 Uhr

    Dieser ständige fiese Hinweis wegen den SUV, wird mit der Zeit kindisch. Es gibt noch weit andere PKWs, andere Dinge die nicht 100% klimafreundlich sind. Wer meint die SUV würden einen großen Teil dazu beitragen das Klima zu schädigen, der irrt sich. Nicht jeder fährt einen SUV. Ich habe gestern den TÜV gemacht mit meinen kleinen Bruder vom SUV, er hatte tolle Werte. Äußerlich auf den ersten Blick kein Unterschied zu merken. Der Verbrauch liegt unter der Grenze bei 100km in der Stunde. Es ist die geballte Masse der Menschen die von Klimaschutz zwar redet, aber auf die Finger darf man ihnen besser nicht schauen - wie sie die Umwelt schützen.

  • Antwort von Das alte Depp:in, Freitag, 28.Juni, 18:54 Uhr

    Nein, „Pflanzen und Bäume“ usw. sind, überwiegend, klimapositiv.
    Sind? Oder waren? Jedenfalls: nicht klimaneutral ist es, „hier“ ein Stück „Klimapositiv“ zu meucheln und wo anders dafür ein halbes Stück hinzupflanzen. Ob nun mit oder ohne Fototermin. Oder: auch das Handeln mit Zertifikaten ist nicht neutral sondern nur Schönrechnerei.

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