quer komplett Sendung und Kommentare vom 14.11.2024
Keine Menschenwürde im Knast? // Das Roulette mit der Grundsteuer // Kein Winterdienst auf 52 Fußwegen // Schließung des Ankerzentrums Bamberg unklar // Behindertenwerkstätten in der Kritik -- u. v. m. in dieser quer-Sendung:
Keine Menschenwürde im Knast? Vorwürfe gegen Bayerns Justiz
Häftlinge, die misshandelt werden, die ohne Prüfung viele Nächte nackt auf dem Boden schlafen müssen – die Vorwürfe gegen die Justizvollzuganstalt Augsburg-Gablingen wiegen schwer. Nun mehren sich die Hinweise: Ähnliches könnte in vielen JVAs in Bayern vorgefallen sein. Dabei gab es schon lange zahlreiche Beschwerden von Gefängnis-Ärzten, Anwälten, Mitarbeitern, den Häftlingen. Wie konnten bayerische Behörden so lang angesichts massiver Grundrechtsverletzungen allem Anschein nach mit Achselzucken reagieren?
Hausbesitzer im Ungewissen – Das Roulette mit der Grundsteuer
Für Hausbesitzer fühlt es sich gerade an wie ein Roulette-Spiel: Im Januar gehen die Bescheide für die neue Grundsteuer nach der Reform heraus. Entscheidend für die Höhe ist der so genannte Hebesatz - und der kann sehr unterschiedlich ausfallen, denn die Kommunen legen ihn selbst fest. So fürchten Bürger im niederbayerischen Viechtach, bald mehr Grundsteuer zahlen zu müssen, während der Hebesatz im 30 Kilometer weiter liegenden Langdorf, einer ebenfalls finanzschwachen Gemeinde, stark gesenkt wird. Wird die Steuerlast von Hausbesitzern jetzt zur Glücksache?
Starnberger „Sonderweg“: Kein Winterdienst auf 52
Im Starnberger Rathaus steht das Telefon gerade nicht still: Bürger laufen Sturm, weil die Stadt 52 Rad- und Fußwege gesperrt hat. Denn der Stadtrat hat den Winterdienst auf „beschränkt-öffentlichen Wegen“ gestrichen, so kann die Gemeinde etwa 35.500 Euro einsparen. Aber die Konsequenzen der Maßnahmen hat man wohl nicht ganz durchdacht. Zum Beispiel, dass Kinder nun auf einer befahrenen Straße zur Grundschule laufen sollen, weil Treppen gesperrt sind –- ein gefährlicher Umweg.
Wortbruch? Schließung des Ankerzentrums Bamberg unklar
Ein „unwiderrufliches“ Ende sollte das Ankerzentrum Bamberg Ende 2025 haben, das hatte die Staatsregierung vor neun Jahren versprochen. Doch jetzt heißt es aus dem Innenministerium, man wolle sich einen Weiterbetrieb offenhalten, da die Unterbringung im Ankerzentrum effizient und finanzierbar sei. In der Stadt sorgt das für Empörung. Man rechnet fest mit dem Ende 2025 und hat sich schon ein neues, dezentrales Unterbringungs-Konzept mit kleinen Gruppen überlegt. Eine Weiterführung wäre für viele ein Wortbruch. In Bamberg droht Vertrauensverlust.
Behindertenwerkstätten in der Kritik: Gescheiterte Inklusion?
Ein Werkstatt-Entgelt von durchschnittlich gut 200 Euro für etwa 25 Stunden Arbeit in der Woche – unter diesen Bedingungen arbeiten rund 300.000 Menschen in Deutschland in Behindertenwerkstätten. Kritiker sagen, dass die Werkstätten gegen Grundgesetz, EU-Recht und Behindertenrechtskonventionen der UN verstoßen. Gleichzeitig werden die Möglichkeiten von behinderten Menschen, einen normalen Job zu bekommen, immer schlechter. Und der Druck, daran etwas zu ändern, ist nicht sehr groß, solange es Behindertenwerkstätten gibt.
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Engel , Donnerstag, 21.November 2024, 11:16 Uhr
34. Starnberg Winterdienst
Absurdistan(berg). Nicht nur bei der Sperrung von Wegen.
An der (hässlichen) Seepromenade eine zusätzliche Verschandelung durch unzählige grellgelbe Piktogramme, teilweise im 3-Meter Abstand, die vor dem Absturz an der 50cm hohen Uferbegrenzung in Knöcheltiefes Wasser warnen.
Obwohl sicher seit Jahrzehnten kein einziger „Unfall“ bekannt ist.
Auch hier der Grund: Haftungsrisiko.
Angst schleicht durch das Starnberger Rathaus - die Apokalypse droht…
Hotte, Donnerstag, 21.November 2024, 07:37 Uhr
33. DFB-Team werden die Arme amputiert
Damit es keine Mistverständnisse mehr bei 10,5 - 11,5 Meter Entscheidungen durch die Videoglotzerfußballrichter gibt. Arme ab, dann gibt es auch keine Fucking Hand Fehlentscheidungen mehr. Nach dem Spiel kann man sie wieder anmontieren, wa ey?
Bin gerade aus dem Koma erwacht und schwupps waren die Comments von Quer bearbeitet. Oder habt ihr auch ein paar durchgezogen? Schadet ja nich. Besser als Nahrungsergänzungsmittel, die auf die Leber gehen. "Nahrungsergänzungsmittel"? Zählt Crystal auch dazu? Gehe mal gleich in den Drugstore...
Der Olaf wird jetzt angepisst, weil er mit dem Wladi telefoniert hat. Er hat es doch für die Sarah getan. Ob sie mit ihrer Klappe den Krieg auch in 24h beenden könnte? Schätze mal das überalterte Girly schafft den Wladi in 24 Minuten. Nach dem Hörsturz flüchtet er mit seinen Atomeiern in den Vatikan und bittet um Kirchenasyl.
Das Ultimatum läuft. Bis 31.12.2024 23:59h muss Wladi um Frieden bitten, sonst ist Moskau Geschichte. Info is von Trump! :-)
Diddi, Mittwoch, 20.November 2024, 13:50 Uhr
32. JVA Vorgänge
Quer hätte sich mal die ZDF Doku zum Innenleben von JVAs ansehen sollen. Einfach nur die eine Seite anzuhören, die mal wieder in die Opferrolle schlüpft, ist sehr dürftig.
Warum tun sich Redaktionen so schwer, adäquate Gewichtungen vorzunehmen? Ähnlich verhält sich diese Gewichtung bei Spartenthemen, wie z.B. Trans usw.. Wieviele Leute betrifft das in Deutschland? 0,2 % oder 0,5 % der Bevölkerung? Und wieso soll sich der Rest für diese persönlichen Wehwehchen dafür interessieren? Befördert das mehr die Anti-Haltung oder was soll das Ziel der medialen Überhöhung sein? Akzeptanz? Oder Förderung von rechter Gewalt?
Von intelligenten Köpfen des Journalismus würde ich erwarten, dass auch eine Risikofolgenabschätzung vorgenommen wird. Etwas Psychologie bei der Arbeit wäre m.E. förderlich.
Sven, Dienstag, 19.November 2024, 09:56 Uhr
31. Rechtsstaat BY?
Die tun was sie woll´n, sagt die ehem. Anstaltsärztin. Das kann ich nur unterstreichen! Und das gilt nicht nur hinter Gefängnismauern, das gilt allzu oft auch im Gerichtssaal. Richterl. Unabhängigkeit nennt sich das dann. Ein Verfahrensmangel am anderen ..., interessiert niemanden. Und warum? Weil sie´s können! Weil sie sich gegenseitig decken und schützen und die Macht dazu haben. Saludos Amigos! Da wird z. B. ein gewisser Adolf H., der wegen Hochverrat hätte eigentlich mit der Höchststrafe rechnen müssen, nach 9 Monaten Luxushaft wieder auf freien Fuß gesetzt, oder ein Gustl Mollath für Jahre weggesperrt, nur weil er gewisse Machenschaften aufgedeckt hat. Das ist zwar alles schon ewig her, am System hat sich aber nix geändert. In Bayern gehen die Uhren halt bisserl anders, sagt der Volksmund - wohl wahr. Ich könnte tagelang von Missachtung von Recht und Gesetz in BY berichten. Danke für diesen Beitrag, er bestätigt, was ich die letzten Jahre hier in BY erlebe.
Antwort von Bruno Schillinger-Safob, Mittwoch, 20.November, 12:27 Uhr
Aus dpa Artikel - Justiz in NRW
Justiz-Affäre: Richter äußerten «erhebliches Befremden»
...Allerdings gab es aus Beuschs Sicht «keine Anhaltspunkte für eine Rechtswidrigkeit der Auswahl». Der Präsidialrat, so der Name des Gremiums, folge bei Personalentscheidungen in 98 Prozent der Fälle den Kandidatenvorschlägen des Justizministeriums.
Gutachten sah Rechtswidrigkeit bei Auswahlverfahren....
Also die alte Justizphrase "alles ist strittig und wir machen unser eigenes Recht".
Bei 98% braucht man sich nicht mehr zu fragen, wo die selbst hochgepriesene Unabhängigkeit der Justiz (Phrase) ist. Die anderen 2% dürften erfahrungsgemäß die Spezi Quote des "Präsidialrates" sein.
Persönliches: Die Uhren in Baden-Württemberg ticken ebenso, bzw. sind stehengeblieben.
Antwort von Diddi, Mittwoch, 20.November, 14:05 Uhr
Kritik ist berechtigt, aber überzogen.
Ja, es gab, gibt wird immer Justizirrtümer geben. Die Frage ist aber nicht, ob es sie gibt, sondern aus welchen Gründen es sie gibt. Bewusste oder vorsätzliche Rechtsbeugung ist schon sehr, sehr selten. Es gibt genügend Rechtszüge, bei denen Urteile überprüft werden können. Ja und um sein Recht zu bekommen kann das auch Jahre dauern. Das ist ein unbefriedigender Zustand.
Die Justiz bzw. die richterliche Unabhängigkeit generell infrage zu stellen und Pauschalverurteilungen an die Wand zu malen, ist unberechtigt. Dazu sollten Sie die Massen der jährlichen Verfahren in Bezug zu möglichen Fehlurteilen stellen. Sie nennen einzelne Fälle, die prozentual vernichtend gering zu rechtlich einwandfreien Urteilen stehen.
Juristische Laien vergleichen gerne, den einen Fall mit dem anderen Fall, der allerdings bei genauerem Hinsehen eben nicht vergleichbar ist. Die Justiz behandelt Bagatellfälle eher viel zu aufwendig, zeitintensiv und kostspielig.
Antwort von Bruno Schillinger-Safob, Mittwoch, 20.November, 21:32 Uhr
zu Mollath:
Hat irgendwer schon mal etwas gehört, das dessen Beweise strafrechtlich verfolgt wurden?
Dürfen deshalb die Firmen die Geschäftsunterlagen nun nach bereits 8 Jahren shreddern?
Wette: Das passiert auch bald in den Behörden. Danach gilt: Keine Unterlagen = ALLES legal und das Geld dürfen die Amtsschimmel auch behalten!
Sven, Dienstag, 19.November 2024, 09:53 Uhr
30. Vorwürfe gegen Bayerns Justiz
Die tun was sie woll´n, sagt die ehem. Anstaltsärztin. Das kann ich nur unterstreichen! Und das gilt nicht nur hinter Gefängnismauern, das gilt allzu oft auch im Gerichtssaal. Richterl. Unabhängigkeit nennt sich das dann. Ein Verfahrensmangel am anderen ..., interessiert niemanden. Und warum? Weil sie´s können! Weil sie sich gegenseitig decken und schützen und die Macht dazu haben. Saludos Amigos! Da wird z. B. ein gewisser Adolf H., der wegen Hochverrat hätte eigentlich mit der Höchststrafe rechnen müssen, nach 9 Monaten Luxushaft wieder auf freien Fuß gesetzt, oder ein Gustl Mollath für Jahre weggesperrt, nur weil er gewisse Machenschaften aufgedeckt hat. Das ist zwar alles schon ewig her, am System hat sich aber nix geändert. In Bayern gehen die Uhren halt bisserl anders, sagt der Volksmund - wohl wahr. Ich könnte tagelang von Missachtung von Recht und Gesetz in BY berichten. Danke für diesen Beitrag, er bestätigt, was ich die letzten Jahre hier in BY erlebe.