quer komplett Sendung und Kommentare vom 12.12.2024
„Die Syrer“ und der deutsche Wahlkampf // Droht eine neue Heizungsdebatte? // Wie zahm sollen wilde Gestalten sein?// Wasserstraße statt Autobahn in Nürnberg u.v.m. in dieser Sendung quer.
Wo bin ich dahoam? „Die Syrer“ und der deutsche Wahlkampf
Der Sturz des Assad-Regimes – was für eine Erleichterung für so viele Menschen aus Syrien in Bayern. Während sie noch versuchen, all die Neuigkeiten zu verarbeiten, stellt sich ihnen eine Frage: Wo will ich in Zukunft leben? Noch lässt sich das für die meisten gar nicht beantworten. Wer mit Menschen aus Syrien spricht, hört auf die Frage nach dem „Dahoam“ unterschiedliche Antworten. Doch im Wahlkampf sprechen viele Politiker nicht mit Syrern, sondern lieber über sie. „Die Syrer“ erscheinen dabei oft als Leute, die man höchstens durch Zwang wieder aus dem Land bekommt. quer fragt nach bei Menschen, die aus Syrien nach Bayern kamen: Wo seid ihr dahoam?
Wenn Politik verunsichert: Droht eine neue Heizungsdebatte?
Mitten im Wahlkampf zeichnet sich ab: Heizen könnte im nächsten Jahr deutlich teurer werden, und zwar bei Gasheizungen als auch bei Fernwärme. Droht also eine Neuauflage der polarisierenden Heizdebatte? Fachleute wissen: Die Ideologisierung der Heizfrage trägt viel zum Problem bei, weil viele Menschen aus Verunsicherung bei veralteten Technologien blieben. Und die Politik? Eigentlich sind Kommunen zur Wärmeplanung verpflichtet, doch bisher hat erst ein Drittel der bayerischen Kommunen damit begonnen.
Allgäuer Klausen-Treiben: Wie zahm sollen wilde Gestalten sein?
Der Streit um die Borkumer Klaasohm-Tradition schlägt gerade hohe Wellen. Auch in Bayern sind Anfang Dezember wilde, zottelige Gestalten wie Perchten und Klausen unterwegs. Wenn die Klausen mit ihren Ruten unterwegs waren, blieben früher im Allgäu manche lieber daheim. Heute jedoch ist das Treiben vielerorts gezügelt. Die Klausen-Vereine haben genaue Regeln, und Sicherheitspersonal bewacht das Treiben. Die einen können so die Tradition unbeschwert genießen. Andere sagen, mit zu viel Beschränkung mache es keinen Spaß mehr.
Zu neuen Ufern? Wasserstraße statt Autobahn in Nürnberg
In Nürnberg zerteilt eine Stadtautobahn die Stadt: der Frankenschnellweg. Nun soll er für eine Milliarde Euro untertunnelt werden. Dann werden zehntausende Fahrzeuge mehr die Strecke nutzen, fürchten Experten. Ein Nürnberger Verein hat eine andere Vision: Statt der Stadtautobahn wollen sie den alten Stadt-Kanal wieder freilegen: Boote und eine grüne Uferpromenade statt der Blechlawine. So ein Kanal sei möglich, zeigten Beispiele aus Utrecht und Seoul, man müsste sich nur trauen.
Marode Kläranlage – Wenn ein Bach den Bach runter geht
An der Neufnach im Landkreis Augsburg fanden Fischer raus: in der Gemeinde Walkertshofen flussaufwärts hat die Kläranlage fast vollständig ihren Geist aufgegeben. Als sie Alarm schlagen, stellen sie fest: Die Behörden wissen schon längst Bescheid. Die Bürgermeisterin verweist darauf, dass in den kommenden Jahren ohnehin ein Anschluss an die modernere Anlage im zwölf Kilometer entfernten Fischach anstehe. Nur: Soll bis dahin belastetes Wasser in die Neufnach fließen?
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Zakharias, Freitag, 13.Dezember 2024, 10:45 Uhr
21. Schiebt mich bitte ab - nach Bayern (der Jahre 1985-1992)!
Ich möchte bitte nach Bayern abgeschoben werden. Ins Bayern der Jahre 1985 bis 1992.
Ich will auch nicht zusehen müssen, wie aus Syrien ein Iran 2.0 wird. Vorher war's im Iran doch genauso. Und alle jubeln wie die Irren. Anschwellender Bocksgesang...
Claus D., Freitag, 13.Dezember 2024, 07:39 Uhr
20. Verunsicherung beim Thema Heizung - und anderes
Ich wundere mich allenfalls über diejenigen, die beim Thema Heizung NICHT verunsichert sind.
Frankenschnellweg in Wasserlauf umwandeln:
In Bayern ist es doch nicht einmal möglich, EINEN Autostellplatz in irgend etwas anderes umzuwandeln, ohne dass Protestgeschreie ertönen.
Antwort von Claus D., Freitag, 13.Dezember, 12:11 Uhr
eigene Ergänzung zum Thema Heizung:
Viele Städte, die schon längst einen Wärmeplan hätten vorlegen müssen, haben dies bisher nicht getan. Warum wohl? Weil man die Vor- und Nachteile der möglichen Alternativen diskutieren müsste, dann abwägen, was die beste Lösung für diese Stadt wäre und schließlich die finale Entscheidung treffen. Teile der Bevölkerung werden nicht einverstanden sein, z.B. weil sie hohe Kosten befürchtet.
Die EU will/muss bis 2045 (?) klimaneutral sein, einige Kommunen in Deutschland wollen schon 2035 oder 2040 klimaneutral sein. Wenn es aber konkret werden soll, will keiner dem Volk sagen, wie das erreicht werden kann. Das gilt für Heizung ebenso wie fürs Auto - und vermutlich andere Lebensbereiche. Das Volk will Klimaschutz, aber auch dass sich nix ändert. Wer konkrete Vorschläge macht (Jürgen Trittin, Grüne, 2005) wird abgewählt.
Thomas Feuchtenberger, Donnerstag, 12.Dezember 2024, 23:53 Uhr
19. StadtKanal
Wir machen es großen Städten nach. Hier war schon ein Kanal. Es ist die beste Lösung aus Sicht der Verkehrswende, des Mikroklimas und einfach einer lebenswerten Stadt, die nicht mehr Nürnberg Nord Süd trennt. Der Tunnel würde 1 Milliarde € + grünen Deckel + laufenden Unterhaltungs- und Wartungsarbeiten verschlingen. Der s.g. kreuzungsfreie Ausbau bringt an der Oberfläche noch mehr Fahrspuren als vorher, vernichtet vorhandenes Grün ! ein veraltetes Projekt mit 33 Planenden des Dinosaurier Zeitalters, dass keiner beenden will, da der Markus dies vor Jahrzehnten initiiert hat ! Autodurchgangsverkehr außen rum! Da wird ausgebaut! Stadt-/Verkehrsplanende auf aktuellen Stand wissen mehr! Danke an Bundnaturschutz und NFSK Nürnberg Fürther Stadt Kanal.
Das alte Depp:in, Donnerstag, 12.Dezember 2024, 22:55 Uhr
18. (nicht nur) wegen Capriccio (und andere … Dingse): eine These als Quiz
Angenommen, die Entwicklung dieser künstlichen Idioten würde weltweit sofort vollständig eingestellt und der Stand der dazu verwendeten Hardware würde eingefroren, wie würde sich der IQ dieser Kisten ändern?
Gleich kommt die Antwort, aber vorneweg: alle, die länger als 5 Sekunden fürs Verständnis benötigen, bestätigen meiner Meinung nach weitgehend zweifelsfrei diese These. Und die Antwort? Na, schon die Lösung gefunden? Schnell genug oder mich bestätigend? Erzählen wird mir das ja kaum jemand. Also: der Wert würde kontinuierlich steigen: Flynn im Quadrat!
RÜdiger Miller, Donnerstag, 12.Dezember 2024, 22:14 Uhr
17. Frankenschnellweg vers Stadtkanal NFSK
Vielen Dank für diesen hervorragenden Beitrag!
Es ist wirklich verwunderlich, dass sich die interviewten Zeitgenoss*innen einen Stadtknal nicht vorstellen können oder wollen. Es wird als Spinnerei abgetan. Keine Spinnerein waren hingegen die Pläne, in den Verlauf des Ludwigskanal eine Autobahn hinein zu bauen. Das nannte man damals Fortschritt, die Euphorie und die Vorstellungskraft war groß und durch Werbekampagnen finanziert, wurde das Fortschrittsprojekt imaginiert.
Anbei ein Link zum Dokuvideo der Informationsveranstaltung "Norisbiking" am 6.7. d. J. , die ein StartsIgnal für das Hinterfragen dieses aus der Zeit gefallenen Projekts markierte - mit einer Visualisierung der fortschrittlichen Vision "Stadtkanal". Hätte MP M. Söder nicht 1 Mrd. € Steuergelder versprochen, den OB KÖnig damit entmachtet, hätte die Stadt Nürnberg eine andere Plan B Lösung favourisiert. Hätte, hätte, Autokette.
https://youtu.be/IbDE65zA91Q