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Pimientos de Padrón Spanische Paprika in Franken

In Spanien gehören die Pimientos de Padrón zu den beliebtesten Paprika. Gegessen werden die kleinen grünen Bratpaprika mit grobem Meersalz als Tapa. Jetzt sollen diese Paprika auch in Franken wachsen, als Snack zu lokalen Biersorten. Doch klappt das?

Von: Sabrina Nitsche

Stand: 27.05.2022 | Archiv

Pimientos de Padrón: Spanische Paprika in Franken

Paprika – Roulette?!

Pimientos de Padrón werden auch Roulette-Paprika genannt. Der Grund: Hat man 10 Stück auf dem Teller, sind neun der kleinen Paprika sehr mild und eine knackig scharf. Birgit Rascher von der Bayerischen Landesanstalt hat die Paprika während eines Spanienurlaubs kennengelernt und war begeistert. 2021 will sie den Anbau in Bayern testen. Auf dem Feld und im Folienhaus. Doch das wechselhafte Wetter im vergangenen Jahr war für die Paprika nicht ideal.

Geklappt hat der Anbau trotzdem, hier die Tipps von Birgit Rascher für ein gutes Ernteergebnis bei den Pimientos de Padrón.

1. Aussaat und Jungpflanzenanzucht

Mitte März beginnt die Anzucht der Paprika, ausgesät wird in nährstoffarmes Substrat. Am besten eine Aussaaterde. Bei 22-25 Grad keimen die Sämlinge innerhalb von zwei Wochen. Sind die Pflanzen gekeimt, sollten sie möglichst hell stehen, damit sich kompakte Jungpflanzen entwickeln können. Haben sich die ersten richtigen Blätter entwickelt, geht es ans Pikieren. Nach dem Pikieren sollten die Pflanzen weiterhin möglichst hell stehen. Ab April können die Pflanzen an warmen Tagen ins Freie, vorerst aber in den Schatten, damit sich kein Sonnenbrand entwickelt. Die Nächte verbringen die Pflanzen weiterhin geschützt im Zimmer. Die Königsblüte, das heißt die erste erscheinende Blüte sollte man ausbrechen, so ist die Pflanze zu Beginn wüchsiger.

2. Ab ins Beet!

Ab Mitte Mai geht es ins Freie oder noch besser ins Kleingewächshaus. Dort können die Pflanzen genauso wie Tomaten wachsen.
Das Beet/Gewächshaus sollte mit ausreichend Nährstoffen gedüngt sein. Gut eignet sich eine Gabe aus Kompost und etwas Horndünger. Die zusätzliche Wärme im Gewächshaus lässt die Paprika schnell heranwachsen. In jeder Blattachsel entwickeln sich ein bis zwei Früchte. Pimientos de Padrón wachsen im Freiland bis zu 70 Zentimeter hoch, im Gewächshaus schafft die feingliedrige Pflanze locker 1,5 Meter.

3. Erntezeit

Ab Juli beginnt die Ernte. 3,5 bis 5,5 cm lang sollten die Paprika bei der Ernte sein. Lässt man sie länger hängen, werden sie schärfer. Teilweise richtig scharf. Je kleiner und zarter die Früchte sind, desto milder, sagt Birgit Rascher und empfiehlt im Sommer alle zwei Tage zu ernten. Die reifen Früchte sind im grünen Laub gar nicht so einfach zu entdecken. Eine Schere braucht es zum Ernten nicht, die Früchte lassen sich einfach ausbrechen.

4. Braten und genießen!

Am besten schmecken die Pimientos de Padrón in Öl angebraten und mit grobem Meersalz überstreut. Sie sind leicht bitter, würzig und meist sehr mild. Die einzelnen scharfen können dann schon einmal für rote Gesichter, meist aber nur für viel Gelächter sorgen. Für Brigit Rascher ein Gericht, dass perfekt zu einer geselligen Runde mit Freunden passt. Und damit in Franken genau richtig ist.

Kontakt

Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau
An der Steige 15
97209 Veitshöchheim
Telefon: 0931 98010
Telefax: 0931 98013100
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