Garten in Rosenheim Gestalten mit „geretteten“ Pflanzen
Andreas Gumberger hat vor zwei Jahren begonnen, seinen Garten anzulegen. Um Geld zu sparen, hat er nicht nur neue Pflanzen gekauft, sondern seinen Garten vor allem mit Pflanzen gestaltet, die sonst vielleicht auf dem Kompost gelandet wären.
Pflanzen retten
Als Andreas Gumberger vor zwei Jahren begonnen hat, seinen Garten anzulegen, war dem Zierpflanzengärtner eines besonders wichtig: Pflanzenvielfalt. Aber alle Pflanzen neu zu kaufen, wäre auf Dauer teuer geworden. Daher hat der Rosenheimer vor allem auf Schnäppchen in Gartencentern und Baumärkten geschaut. Denn oftmals bleiben Pflanzen, die beispielsweise trockene Blätter haben, bis zum Schluss im Regal und landen anschließend auf dem Kompost. Diese Pflanzen versucht Andreas Gumberger zu retten. Und er hat noch weitere Methoden, günstig an „neue“ Pflanzen zu kommen.
Mit Öl und Backpulver gegen Mehltau
Drei gerettete Wiesenrauten, die mit Mehltau befallen sind, sollen heute in das Staudenbeet von Andreas Gumberger einziehen. Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die Blätter und Blüten befällt. Es bildet sich ein weißer Belag an der Oberfläche der Blätter, diese vertrocknen und verkümmern. Damit sich der Pilz nicht weiterverbreitet, schneidet der Gärtner die Wiesenrauten komplett zurück, denn es zeigen sich bereits kleine Neuaustriebe am Wurzelballen.
Damit sich die Pilzkrankheit nicht weiter ausbreitet, besprüht Andreas Gumberger den Ballen anschließend mit einem Gemisch aus Backpulver und Pflanzenöl. Das lässt die Pilze absterben. Anschließend kommen noch zwei Schaufeln Kompost mit ins Pflanzloch, um den Wiesenrauten das Anwachsen zu erleichtern.
Funkien über Samen vermehren
Andreas Gumberger hat aber noch eine weitere Methode, um in Sachen Pflanzen Geld zu sparen. Denn viele seiner Stauden vermehren sich von alleine, er muss nur noch den Nachwuchs retten und einpflanzen. Der Gärtner kultiviert etliche Funkiensorten auf seinem Grundstück, teilweise in großen Kübeln. Beim Rückschnitt der Blüten im letzten Jahr hat er aus Neugier die Samenkapseln geöffnet und die Samen in den Töpfen verteilt. Mittlerweile sind etliche Funkien gekeimt, die Andreas Gumberger nur noch ernten muss. Er wählt dafür die kräftigsten Pflanzen und hebt sie vorsichtig mit dem Pikierstab aus der Erde.
Um die Sämlinge weiter zu kultivieren, kommen sie in eine Saatgutschale. Pro Kammer eine Pflanze. Das Substrat besteht aus einem Teil Kompost, einem Teil Sand und einem Teil Blumenerde. Zu lange Wurzeln knipst man vor dem Einsetzen einfach ab, so verzweigen sie sich später besser. Beim Einsetzen ist es wichtig, dass die Wurzeln nicht knicken, denn so können sie faulen. Anschließend gut angießen und etwas Geduld haben. Sobald sich die Blätter der Jungpflanzen gegenseitig berühren, bekommt jede Pflanze ihren eigenen Topf und wird direkt in den Garten an einen schattigen Platz gesetzt.
Storchschnabel über Ausläufer vermehren
Am Sitzplatz unter dem Rosenbogen hat sich ein Storchschnabel flächig ausgebreitet. Diese Ausläufer zieht Andreas Gumberger samt Wurzeln aus der Erde. Dann trennt er einzelne Pflanzen ab und setzt sie in kleine Töpfe, die mit einem Gemisch aus Kompost, Sand und Blumenerde gefüllt sind. Bei den frisch gesteckten Pflanzen ist es nun wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Blättern und Wurzeln herzustellen. Denn wenn die Blätter mehr Wasser verdunsten, als die restlichen Wurzeln nachliefern können, vertrocknet die Pflanze. Daher kürzt Andreas Gumberger die Blätter ein und gießt anschließend den Storchschnabelnachwuchs gut an, bis das Substrat mit Wasser gesättigt ist.