Schnittblumen aus Bayern Tulpen zum Valentinstag?
Rosen zum Valentinstag? Das muss nicht sein, denn die Schnittblumen stammen im Winter meist aus Südafrika oder Südamerika, müssen mit dem Flieger hierher transportiert werden. Eine Gärtnerei in Unterfranken setzt gerade um den Valentinstag auf Schnittblumen aus den eigenen Gewächshäusern. Zahlreiche Tulpensorten müssen dafür genau auf den Punkt zum Blühen kommen.
Tulpenvielfalt
Ob frech gefranst oder elegant spitz zulaufend, feurig rot oder edel weiß – Tulpen gibt es in unzähligen Farben, Formen und Sorten. In der Gärtnerei Förster treibt man jedes Jahr tausende von Zwiebeln an. In Kisten gepflanzt, können die Zwiebeln von Dezember bis ins späte Frühjahr hinein satzweise zum Blühen gebracht werden. Für Gärtnerin Ulrike Schön ist das eigentlich Antreiben ihrer Schützlinge kein Problem, nur mit der Pünktlichkeit der Tulpen ist es so eine Sache. Scheint die Sonne, können Tulpen innerhalb weniger Tage zu blühen beginnen, ist es trüb, brauchen sie dreimal so lange, bis die ersten Blüten Farbe zeigen.
Wasser, Wärme, Licht – mehr braucht es nicht!
Tulpen pünktlich zu Valentin in allen Farben zeigen zu können, braucht deshalb Fingerspitzengefühl. Über die Temperatur lassen sich die Zwiebelblüher steuern. Ulrike Schön bringt die für den Valentinstag vorgesehenen Tulpen zum Antreiben in ein Gewächshaus, in dem vor allem Zimmerpflanzen kultiviert werden. Hier liegen die Temperaturen bei 15-20 Grad. Die Randflächen des Gewächshauses sind für die Tulpen reserviert, hier wachsen sie zügig heran. Scheint dann noch die Sonne, kann es schnell gehen. Dann muss die Gärtnerin die Blüten in die ungeheizten Gewächshäuser bringen, denn die kühlen Temperaturen bremsen das Wachstum.
Geht alles gut, blühen rund um den Valentinstag Tulpen in 20 bis 25 Sorten. Der zweite wichtige Punkt ist die Wasserversorgung, zwar steckt die meiste Kraft die die Zwiebel zum Blühen braucht, bereits in der Zwiebel. Damit die Blüten aber ihre volle Größe und Qualität erreichen, braucht es ausreichend Wasser. Gegossen wird von unten, damit Blätter und Blüten trocken bleiben. So können sich Pilzkrankheiten nicht ausbreiten.
Ernte: Mit oder ohne Zwiebel?!
Beim Ernten in der Gärtnerei dürfen sich die Kunden dann entscheiden – mit Zwiebel oder ohne. Für Sträuße können sich die Besucher ihre Lieblingstulpen mit dem Messer schneiden, andere ziehen die Pflanzen samt Speicherorgan aus dem Boden. Das kann gestalterische Gründe haben oder die Zwiebeln werden hinterher in den eigenen Garten gepflanzt.
Floristin Larissa Reukauf erntet die Tulpen am liebsten mit Zwiebel und verarbeitet die Tulpen so am liebsten weiter. Dafür kommen die Zwiebeln in eine Glasvase, umgeben von einigen bemoosten Ästen. Diese geben den Blüten halt und wirken wie ein Ausschnitt aus der Natur. In die Vase gibt die Floristin einige Zentimeter hoch Wasser. Nur die Wurzeln sollen Wasserkontakt haben, die Zwiebel selbst kann trocken stehen. Viel mehr braucht die Floristin für diese Dekoration nicht, denn schlicht verarbeitet findet sie Tulpen am schönsten.
So kann man auch das „Wachsen“ der Blüten am besten beobachten. In der Wärme strecken sich Blüten und Stiele jeden Tag ein bisschen mehr. Was im gemischten Strauß nachteilig sein kann, ist bei dieser Dekoration einkalkuliert. Am Schluss noch ein paar Filzschnüre an die Äste gebunden und fertig ist die Tulpendekoration, die 10-14 Tage hält, je nachdem wie warm sie steht.
Kontakt
Gärtnerei Förster
Elslache 1
97618 Unsleben
Telefon: 09773 91090