„della AWARD 2023" 1. Filmfestival in Potsdam
Es ist das erste Internationale Filmfestival für gehörlose Filmschaffende – und das sogar in Deutschland: Ausgerichtet wird der „della Award“ in den legendären Filmstudios in Potsdam-Babelsberg. Aus über 2.600 Einreichungen hat eine international besetzte Jury 80 Werke in 7 Kategorien ausgewählt - und sogar zwei Sonderpreise vergeben. Wer sind die Preisträgerinnen und Preisträger der begehrten Trophäe?
2.600 Filme – wie kann man sich bei so einer Menge Einreichungen überhaupt einen Überblick verschaffen und aussortieren? Rona Meyendorf und Mindy Drapsa, zwei Jurymitglieder erklären Sehen statt Hören-Moderator Thomas Zander, wie das möglich war. Zunächst galt es das Kriterium zu erfüllen, dass die Filme unter tauber Beteiligung entstanden sein müssen. So konnten schon sehr viele Werke ausgeschlossen werden.
Auch die Jurymitglieder kennen die Gewinner noch nicht
"80 Filme, an denen taube Schauspieler*innen oder taube Regisseur*innen beteiligt waren, wurden berücksichtigt. Daraus haben wir nach weiterer Prüfung 45 Filme für den Wettbewerb ausgewählt", erklärt Rona. Aus der engen Auswahl hat die achtköpfige Jury die Einteilung in Kategorien vorgenommen. Danach war jedes Jurymitglied mit seiner Bewertung auf sich allein gestellt. „Wie jetzt am Ende die Platzierungen nach der Einsendung unserer Ergebnisse aussehen, weiß die gesamte Jury also auch noch nicht“, verrät Mindy.
Der Oscar für die taube Community
Die Nominierten sind nicht weniger gespannt auf die Ergebnisse – schließlich ist so eine Preisverleihung etwas ganz Besonderes. Vor allem für die taube Filmszene hat solch ein Wettbewerb eine große Bedeutung, wie John Maucere erklärt, der mit seinem Werk sogar in drei Kategorien nominiert wurde. „Das ist unglaublich wichtig. Hörende haben Oscars, sie haben Preise, woran sich alle Filmschaffenden orientieren und dieses eine Ziel haben. Taube Menschen hatten das bisher nicht. Aber auch unsere Community braucht Auszeichnungen und der Della setzt damit ein Zeichen. Denn so kann es für die taube Community auch ein Ziel geben - dass man für seine Arbeit ausgezeichnet werden kann.“
Hinter den Kulissen
Während die Vorbereitungen zur Preisverleihung auf Hochtouren laufen, hat Thomas Zander noch die Zeit, sich hinter den Kulissen umzusehen und sowohl mit den Verantwortlichen als auch mit den Nominierten zu sprechen. Besonders spannend: Dank der Technik tauschen sich hier in Babelsberg taube Filmemacher und Schauspieler aus der ganzen Welt miteinander aus.