Deutscher Gehörlosenbund Bundesversammlung und Wahl des Präsidenten
In Landshut fand die ordentliche Bundesversammlung des Deutschen Gehörlosenbundes statt und das ganze Präsidium wurde neu gewählt. Im Vorfeld war spekuliert worden, ob Helmut Vogel nach acht Jahren als Präsident abgelöst würde. Doch Vogel wurde in Landshut eindrucksvoll für weitere vier Jahre wiedergewählt. Sehen statt Hören-Moderator Thomas Zander hat vor der Wahl mit ihm gesprochen und berichtet natürlich auch von der Wahl.
Als Helmut Vogel 2014 als Präsident die Geschäfte aufnahm, war der DGB in einer finanziellen Krise. Helmut Volgel schaffte es, die Geldnöte zu bewältigen und die Struktur des DGB zu verändern und zu verbessern. Das Team der Mitarbeitenden ist von damals zwei auf nun sieben festangestellte hauptamtlich tätige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gewachsen. Auch der Beirat ist auf 20 Personen, Beiräte und Beirätinnen, in Fachteams und Arbeitsgruppen gewachsen.
Ziele für die dritte Amtszeit
"Jetzt haben wir eine neue Regierung, eine wirkliche Fortschrittskoalition. Es sind sehr viele konkrete Punkte im Koalitionsvertrag festgeschrieben worden. Die müssen angegangen werden. Nur leider ist derzeit weltpolitisch gesehen ein schlechter Zeitpunkt. Aber meine Vision ist, an den festgeschriebenen Punkten anzuknüpfen und daran festzuhalten. Das sind: Gesetzesänderungen, Schutz vor Gewalt, Barrierefreiheit, Gründung eines Sprachkompetenzzentrums, Verbesserung der Inklusion, mehr Teilhabe. Das sind alles Punkte, die im Koalitionsvertrag stehen."
Helmut Vogel
Für die Einrichtung eines 'Sprachkompetenzzentrums' soll das BAMS die federführende Rolle übernehmen. Ziel sei ein innovatives Konzept, das beispielsweise die Organisation von Dolmetscher*innen erheblich vereinfacht.
Nachwuchs für den Verein gewinnen
Zunehmend werden Gehörlosenvereine aufgelöst - der Nachwuchs fehlt. Im Gegensatz zu früher wollen heute kaum mehr junge Leute in den Verein nur um der Gemeinschaft willen. Auch hier möchte Helmut Vogel etwas verändern:
"Der Verein muss überlegen, was er seinen Mitgliedern bieten kann. Er muss umdenken. Der Blindenverband z.B. ist unglaublich dienstleistungsorientiert. Er bietet seinen Mitgliedern sehr viel."
Helmut Vogel
Die Bundesversammlung
Die Bundesversammlung wurde als hybride Versammlung durchgeführt: Von den Verbänden, den Delegierten und den Fördermitgliedern nahmen etwa 50 % online teil und die anderen 50% waren in Präsenz vor Ort dabei. Abgestimmt haben alle in einem online Abstimmungstool.
Sehen statt Hören-Moderator Thomas Zander fängt von diesem Tag die Diskussionen ausgesuchter Tagesordnungspunkte ein, spricht mit Delegierten und begleitet die Wahlen. Helmut Vogel wurde im Amt bestätigt, Elisabeth Kaufmann ist zur 1. Vizepräsidentin gewählt worden.