Virtuelles Sporteln Gemeinsamer Wettkampf - getrennte Orte
Mit anderen trainieren oder sich in Wettkämpfen miteinander messen, ohne sich zu treffen. Geht das? Ja, beim virtuellen Sporteln. Ein neuer Trend, auch in der Gehörlosen-Community.
Über 350 Mitglieder hat die Facebook-Gruppe «Taub, na und … Sportel dich frei» inzwischen schon. Mit viel Engagement organisieren ihre Administratoren sportliche Trainings und virtuelle Wettkämpfe als interaktive Community-Erlebnisse – mit Foto- und Videoposts, geteilten Routen oder Ergebnissen, Trainings- und Ernährungstipps, vielen Kommentaren und Likes ihrer Mitglieder.
Die Administratoren:
Claudia Platzek ist amtierende Deutsche Triathlon-Meisterin der Gehörlosen, Bayerische Radmeisterin und Teilnehmerin etwa am Ironman Roth.
Georgios Gerasimou ist Marathonläufer. Für die griechische Nationalmannschaft hat er zum Beispiel an der 2. "European Deaf Marathon Championship" in Essen teilgenommen.
Alexa Götz ist Deutsche Vizemeisterin und Bayerische Meisterin im Triathlon, früher auch Deutsche Gehörlosen-Badminton-Meisterin und Deutsche Meisterin im Fußball und Schwimmen.
Timo Winkelmann ist unter anderem Technischer Leiter der Radsport-Sparte im Deutschen Gehörlosen-Sportverband. Er nimmt an unterschiedlichsten Straßenrennen teil.
Wie bei jedem anderen Wettkampf, gibt es Regeln. Die überprüfen die Schiedsrichter im virtuellen Raum - und es gibt viel Technik. Eine spezielle Armbanduhr misst Zeit, Distanz, Geschwindigkeit und über die sozialen Netze werden dann die Ergebnisse aller veröffentlicht. Die Sportler können sich so miteinander vergleichen und sich über ihre Leistungen austauschen.
Rennen oder Wettkämpfe als interaktive soziale Erlebnisse – mit Likes, Kommentaren und Posts aus der virtuellen Community. Das liegt im Trend.
"Wir wollen virtuelle Meisterschaften auf jeden Fall beibehalten. Es soll Spaß machen! Hobby- und Leistungssportler sollen sich auf Augenhöhe begegnen und jeder soll mitmachen können. Gemeinsam wollen wir uns motivieren weiter zu trainieren und Kontakte zu pflegen. Aber auch Meinungen auszutauschen – So macht es einfach mehr Spaß!"
Georgios Gerasimou
Was coronabedingt begann, könnte sich durchaus langfristig als Möglichkeit etablieren, auch an unterschiedlichen Orten gemeinsam zu sporteln.