Gebärdensprachliche Sendung für Kinder Kinder haben Rechte
Kinder haben Rechte! Nicht nur in Deutschland. Weltweit gelten für alle Kinder dieselben Rechte der Vereinten Nationen, kurz UN. Seit 1989 sind die Kinderrechte in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben. Was das genau bedeutet und dass es trotzdem nicht allen Kindern gleich geht, klärt Sehen statt Hören-Moderatorin Anke Klingemann in der aktuellen Sendung.
"Ich bin ein Kind und ich habe Rechte" - das ist ein Kinderbuch, das Aurélia Fronty und Alain Serres geschrieben haben. Darin stellen sie die wichtigsten der 54 Kinderrechte vor - klar, farbenfroh, eindrücklich.
Das klingt so selbstverständlich für uns, wenn Anke Klingemann aus diesem Buch vorliest, dass Kinder ein Recht auf einen eigenen Namen, ein Dach über dem Kopf, ein Recht auf Spielen wie Schulbildung und ein Recht auf ausreichend Essen und Trinken haben.
Doch wie wenig selbstverständlich diese Rechte sind, erfahren wir von Anke Klingemann im zweiten Teil der Sendung.
Wo Kinderrechte missachtet werden
In Deutschland gibt es die Kinderrechtskonvention seit 1992, also seit über 30 Jahren. Inzwischen haben fast alle Länder unterschrieben. Aber leider werden die Rechte der Kinder in vielen Ländern dieser Welt immer noch missachtet.
Die Rechte von Mädchen beispielsweise: In Ländern wie Afghanistan haben sie nicht die gleichen Rechte wie Jungen. Dort herrscht ein Terrorregime, die so genannten Taliban. Mädchen werden weitgehend vom Schulunterricht ausgeschlossen oder dürfen maximal bis zur 7. Klasse die Schule besuchen. Danach müssen sie zu Hause bleiben.
Oder Kinder, die gar keine Schule besuchen, weil sie stattdessen arbeiten müssen. Diese Kinder arbeiten von klein auf. Ihre Familien sind bitterarm. Sie haben nicht genug Geld für Essen und müssen Hunger leiden. Sie schicken ihre Kinder zur Arbeit, damit sie genug Geld für die Familie haben. Weltweit sind über 150 Millionen Kinder und Jugendliche von Kinderarbeit betroffen.
Und was ist mit Kindern, die vor Armut, Krieg oder Klimawandel geflohen sind? Werden sie geschützt? Viele haben ihr Zuhause verloren, ihre Eltern, ihre Familie. Sie sind damit schutzlos ausgeliefert. Jeder zweite Flüchtling ist ein Kind. Insgesamt sind 60 Millionen Kinder weltweit davon betroffen.
Wie ging es Kindern in Deutschland während der Pandemie?
Auch in Deutschland waren die vergangenen zwei Jahre für Kinder keine leichte Zeit - auch ihre Rechte wurden beschnitten: Freunde durften sie nicht mehr treffen, die Schule nicht mehr besuchen. Danach erschwerte die Maskenpflicht im Unterricht das Verstehen.
Beim Recht auf Sprache ist es außerdem nicht für alle Kinder in Deutschland gleich: Hörende Kinder haben ein breites Angebot - gehörlose Kinder können bis ins Schulalter keine Untertitel lesen und haben in vielen Situationen keinen Dolmetscher an ihrer Seite. Wie sieht es mit ihrem Recht auf Sprache aus?
Jeder sollte seine Rechte kennen - auch die Kleinen
Diese Sendung stellt kleinen und großen Zuschauer*innen Kinderrechte aus unterschiedlichsten Blickwinkeln vor. Je besser auch die ganz Kleinen ihre Rechte kennen, umso selbstbewusster können sie dafür eintreten - für sich selbst, für Kinder in anderen Ländern, oder bei den großen Themen: denn auch das Recht, eine Welt zu erben, auf der ein intaktes, gesundes Klima herrscht, ist ein Kinderrecht.