„Eine Sache aus der Kindheit“ Folge 4 Anna Mackert und ihre Puppe
Warum bewahren Menschen bestimmte Erinnerungsstücke aus ihrer Kindheit auf? Was genau macht dieses eine Teil so besonders? Anna Mackerts Erinnerung ist ein Foto. Klingt nicht spannend? Oh doch – es steckt eine sehr bewegte Geschichte dahinter.
Vier Jahre ist Anna alt, als das Foto von ihr gemacht wird – im Kindergarten.
Anna ist nicht alleine auf dem Bild: Sie hält eine Puppe in Händen. Von wem sie die Puppe bekommen hatte, daran kann sie sich heute nicht mehr erinnern. Doch sie weiß noch genau, wo das Bild aufgenommen wurde: In einem Kindergarten – für Hörende. Den besuchte sie, bevor sie an die Gehörlosenschule wechselte.
Schlimme Erinnerungen
An ihre Kindergartenzeit hat Anna schöne Erinnerungen. Die Schule, besser gesagt das Internat, auf das sie wechselte, weckt auch schlimme Gedanken in ihr. Ja, es war schön, weil sie mit den anderen gebärden konnten. Doch es war auch streng dort, die Kinder wurden teilweise mit äußerst harter Hand und schlimmen Methoden erzogen. Doch ihre Eltern, die noch vier Söhne hatten, glaubten den Erzählungen von Anna und ihrem Bruder nicht.
Positive Art nie verloren
Das Kuriose: Trotzdem kehrte sie im Erwachsenenleben an genau diese Schule zurück und arbeitete dort in der Küche – und ist dort bis heute beschäftigt. Sie hat ihren Frieden damit gemacht, wie mit so vielen. Denn auch sonst hat es das Leben nicht nur gut gemeint mit ihr. Doch Anna Mackert ist eine bemerkenswerte Frau, die trotz vieler Schicksalsschläge ihre positive Art nie verloren hat. Aber seht selbst, was sie alles zu erzählen hat.
Übrigens: Die Puppe hat sie damals wohl verschenkt. Doch nachdem Sehen statt Hören sie besucht hat, denkt sie darüber nach, sich wieder eine zu kaufen.