Deaf World Cup (Fast) Ein Fußball-Sommertraum
„Mit dem Pokal im Gepäck nach Hause kommen“ – davon träumen natürlich alle Spieler der Herren-Nationalmannschaft. Nach der EM im letzten Jahr in Hannover, bei der die Mannschaft im Viertelfinale unglücklich gegen Russland rausflog, wäre das eine echte Überraschung.
Die Erwartungen sind hoch bei der deutschen Nationalmannschaft. Sie wollen der Welt zeigen, dass sie guten Fußball spielen können. Und sie sind sich sicher: Sie können ins Finale kommen.
Die Gruppenspiele
Deutschland hat seinen ersten Einsatz im Eröffnungsspiel gegen den Gastgeber Italien. Das Ergebnis - ernüchternd: Das deutsche Team verliert mit 2:1. So hat sich die Mannschaft das nicht vorgestellt.
Vielleicht ist der Dämpfer direkt zu Beginn des Turniers ganz nützlich. Die Mannschaft lässt sich nicht entmutigen und steht am nächsten Tag zum Training wieder auf dem Platz. Das hebt auch die Stimmung wieder.
"Die Mannschaft hat die Trainierkritik akzeptiert und wir werden versuchen, es gegen Belgien wieder gut zu machen- Und die Fehler, die wir gemacht haben, nicht zu machen und gegen Belgien auf jeden Fall besser zu spielen. Wir werden es dann heute Abend sehen."
Benjamin Christ
Und tatsächlich: Nach den Gruppenspielen gegen Belgien und Irak sind die Deutschen Gruppenerster.
Das Viertelfinale
Hoch motiviert gehen die Spieler ins Viertelfinale. Angesichts der vorausgegangenen geringen Trainingsmöglichkeiten schon jetzt eine beachtliche Leistung.
Dass sie nur wenig Zeit für eine gemeinsame Vorbereitung hatten und sogar Reise- und Lehrgangskosten anteilig selbst übernehmen mussten, ist für die Spieler jetzt in Italien unwichtig. Sie wollen vor allem eins: Dabei sein und gut Fußball spielen!
Im Viertelfinale trifft Deutschland auf Amerika – eine starke Mannschaft, mindestens auf Augenhöhe schätzt Trainer Zürn. Das Ergebnis ist sensationell: Deutschland gewinnt mit 3:1.
Das Halbfinale
Nach dem Viertelfinalsieg steht Deutschland gemeinsam mit Russland, Türkei und Argentinien im Halbfinale. Ein großer Erfolg. Nun gilt es, Argentinien zu besiegen. Das kostet alle Kraft, geht in die Verlängerung. Am Ende gewinnt die deutsche Mannschaft mit 3:2 – Das ist auch ein Sieg der besonnenen und disziplinierten Deutschen gegen zunehmend aggressiv und brutal spielende Argentinier.
Das Finale
Finale. Wahnsinn. Bis dahin bleiben drei Tage Regenerationszeit–zum Abschalten macht die Truppe einen Ausflug nach Pompeji. Natürlich wird auch trainiert, der Finalgegner Türkei ist stark. Dass er trotzdem nicht unbezwingbar ist, haben die Deutschen bereits bewiesen: Vor 8 Jahren wurden sie Weltmeister gegen die Türkei. Alle wissen, es wird ein schweres Spiel. Am Ende fehlen wenige Minuten und ein bisschen Glück. Zwei Minuten vor Ablauf der Verlängerung schießen die Türken den Siegtreffer. Deutschland ist Vizeweltmeister.
"Ich bin stolz auf die Mannschaft. Was sie geleistet hat hier. Sie haben im Grunde gegen Profis gespielt. Das war super. Wir haben ein gutes Endspiel gesehen. Ich denke, alle Zuschauer haben gesehen, dass wir gut mithalten konnten und zurecht im Endspiel standen."
Frank Zürn, Trainer