Unternehmerin Bonita Grupp
Seit 2024 sind Bonita Grupp und ihr Bruder Wolfgang die neuen Gesichter an der Spitze von "Trigema". Nun liegt es an ihnen, das über 100 Jahre alte Textilunternehmen mit dem Markenkern "Made in Germany" in die Zukunft zu führen.

Die Firma "Trigema" war schon immer ein wichtiger Teil ihres Lebens. Als Baby nahm ihr Vater, Wolfgang Grupp, sie direkt vom Krankenhaus mit in das Unternehmen, um sie der Belegschaft vorzustellen. Gemeinsam mit ihrem Bruder wuchs die heute 35-Jährige gegenüber des Firmenhauptsitzes im schwäbischen Burladingen auf. Wolfgang Grupp war es wichtig, dass seine Kinder die bestmögliche Ausbildung erhielten. So besuchten Bonita und ihr Bruder nach der Grundschule ein Elite-Internat in der Schweiz. Anschließend gingen sie zum Studium nach London. Bonita studierte Betriebswirtschaft und machte ihren Master in Wirtschaftsgeschichte.
Familie verpflichtet
Danach stieg Bonita Grupp in das Familienunternehmen ein. Seit 2018 leitet sie die Bereiche Onlinehandel, Marketing und Personal. Mit 1.200 Mitarbeitern ist "Trigema" Deutschlands größter Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung. Nach 54 Jahren an der Spitze zog sich Wolfgang Grupp Ende 2023 aus der Geschäftsführung zurück und übergab das Unternehmen an seine Kinder. Wolfgang Grupp junior ist persönlich haftender Gesellschafter und Geschäftsführer, seine Schwester Bonita Mitglied der Geschäftsführung. Über die konkrete Rollenaufteilung sagt Bonita Grupp:
"Mein Bruder kümmert sich hauptsächlich um die Finanzen, den Vertrieb und die Produktion. Aber auch um die technischen Themen, wie Energie und die Digitalisierung der Prozesse. (…) Ich mache weiterhin schwerpunktmäßig das Marketing, den E-Commerce und Personal."
(schwaebische.de, 26.12.24)
Bewährtes mit Neuem zu verbinden, ist das Ziel von Bonita Grupp und ihrem Bruder. Ein Beispiel dafür ist das Firmenmaskottchen, der Schimpanse Charly. Seit letztem Jahr ist er als KI-generierte Figur regelmäßig im Werbespot vor der „Tagesschau“ zu sehen
Perspektive für Flüchtlinge
Das Unternehmen beschäftigt 700 Näherinnen und Näher aus 42 Nationen, darunter auch Syrerinnen und Syrer. Würden diese Menschen in ihre Heimat zurückgeschickt, wie es einige Politiker nach dem Sturz des Assad-Regimes forderten, wäre das für Bonita Grupp ein "herber Verlust".
"Wenn Deutschland sein wirtschaftliches Niveau halten will, geht das nicht ohne Arbeitskräfte aus dem Ausland. Wir haben bisher nur positive Erfahrungen mit Mitarbeitern aus dem Ausland gemacht. Und die besten Näherinnen und Näher kommen aus Syrien und aus Afghanistan. Das sind Textil-Regionen. Dort nähengerade Männer. Wir profitieren bei Trigema von ihrem Know-how."
(Augsburger Allgemeine, 18.03.25)
Politisches Engagement
Bonita Grupp engagiert sich auch politisch. Für die CDU sitzt sie im Kreistag des Zollernalbkreises und unterstützte die CDU auch im Bundestagswahlkampf.
"Unternehmer kritisieren immer wieder, was in der deutschen Politik falsch läuft. Ich will selbst aktiv sein und meine Positionen als Unternehmerin einbringen. Ich will dazu beitragen, dass die Region gestärkt wird."
(Augsburger Allgemeine, 18.03.25)