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Autor und Kolumnist Axel Hacke

Heiterkeit ist seine Lebensphilosophie. Das beweist Axel Hacke einmal mehr mit seinem neuesten Buch "Aua! Die Geschichte meines Körpers". Darin geht es nicht um persönliche Heldentaten, sondern um die Biografie seines Körpers.

Stand: 24.10.2024 14:17 Uhr

Der Schriftsteller Axel Hacke | Bild: picture alliance/dpa | Peter Kneffel

In 15 Kapiteln, die nach Körperteilen und Organen benannt sind, widmet sich Axel Hacke in seinem neuen Buch der Lebensgeschichte seines Körpers mit all seinen Leiden und Gebrechen. Selbstironisch erzählt er unter anderem, wie es ist, seit 50 Jahren ein Pfeifen im Ohr zu haben oder wie er sich beim Meditieren einen Knochen brach.

"Ich glaube, dieses Buch ist eigentlich ziemlich heiter. Sie können ja nicht darüber schreiben, wenn Sie nicht eine Distanz zu sich einnehmen, wenn Sie nicht ein bisschen neben sich treten und sich mal von der Seite anschauen, den eigenen Körper und die Geschichten davon. Und genau das ist das Geheimnis der Heiterkeit und des Humors, dass man in der Lage ist, sich neben sich zu stellen, sich selbst anzuschauen und vielleicht auch zu sehen, was vielleicht auch ein bisschen komisch ist an einem."

(NDR, 13.09.24)

Mitten aus dem Leben

Axel Hacke, der sein journalistisches Handwerk an der Deutschen Journalistenschule in München erlernt hat, saugt auf, was ihm Tag für Tag begegnet, und verarbeitet es überspitzt in seinen Publikationen. Seit den achtziger Jahren ist die "Süddeutsche Zeitung" seine journalistische Heimat - zunächst als Sportreporter, dann als Autor des "Streiflichts" und seit über 30 Jahren als Kolumnist.

"Das Kolumnenschreiben ist mir (…) zur Gewohnheit geworden. Ich weiß gar nicht mehr, wie das Leben ohne Kolumne ist, es ist einfach zu lange her. Ich äußere mich quasi gewohnheitsmäßig in dieser Form schriftlich, das kann man gar nicht mehr weglassen. Ich würde dann vielleicht in mich zusammenfallen wie eine Lunge, die man dem Brustkorb entnimmt, wo sie dort durch Unterdruck in Form gehalten wurde und dann zusammenfällt."

(seine Homepage, KW13,24)

Heiterkeit als Lebenseinstellung

Ein weiteres wichtiges Ventil für seine Eindrücke ist für ihn das Schreiben von Büchern geworden. Ob "Nächte mit Bosch", "Der kleine König Dezember" oder "Hackes Tierleben" – inzwischen hat der 68-Jährige so viele Bücher geschrieben, dass er sie nicht mehr zählt. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind unglaublich komisch. Kaum zu glauben, dass sich der Autor selbst gar nicht als heiter empfindet. Es war der Auftrag einer Zeitschrift, der ihn dazu brachte, so ausführlich darüber nachzudenken. Daraus ist ein Buch geworden: "Über Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte". Heiterkeit ist für ihn zu einer Lebenseinstellung geworden, die vieles leichter macht.

"Es ist nicht das Lachen oder Lächeln über andere, sondern auch über sich selbst. Es hat etwas damit zu tun, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, das eigene Ich nicht in den Vordergrund zu stellen. (…) Aus der Heiterkeit entspringt zum Beispielso etwas wie Gelassenheit. Damit lebt es sich, glaube ich, schon bedeutend leichter."

(NDR, 18.12.23)


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