Münchner Oberbürgermeister, SPD Dieter Reiter
Seit fast 10 Jahren regiert Dieter Reiter die bayerische Landeshauptstadt mit ruhiger Hand. In diesem Jahr erklärte der 65-Jährige, dass er sich eine weitere Amtszeit vorstellen könne.
In einer Stadtratssitzung rutschte Hobby-Gitarrist Dieter Reiter kürzlich eine sensationelle Nachricht für alle Musikfans heraus: Die australische Kultband AC/DC wird voraussichtlich im Sommer ein Konzert in München geben. Bei dieser Sitzung war es um die Frage gegangen, warum das Olympiastadion für das Eröffnungskonzert der Fußball-Europameisterschaft nicht zur Verfügung steht.
"Und ich wusste, warum das nicht im Olympiastadion stattfindet, weil da AC/DC spielt."
(Münchner Merkur, 06.12.23)
Mediator im Schneechaos
Immerhin sollten die Besucher dann wieder problemlos ins Olympiastadion gelangen. Denn nach den Schneefällen am vergangenen Wochenende ging in München nichts mehr. Und auch unter der Woche entspannte sich die Lage kaum. Die meisten Trambahnen standen weiter still, die Müllabfuhr konnte viele Tonnen nicht leeren, Briefe konnten nicht zugestellt werden, Autofahren wurde zum Lotteriespiel. Oberbürgermeister Dieter Reiter bat um Geduld.
"Ich kann den Unmut über die aktuelle Situation im öffentlichen Nahverkehr verstehen, natürlich bin ich auch nicht glücklich darüber. Ich bitte aber um Verständnis, dass wir es hier mit den größten Schneemassen im Dezember seit Jahrzehnten zu tun haben."
(SZ, 05.12.23)
Oberbürgermeister als zentraler Mittelfeldspieler
Die Münchnerinnen und Münchner schätzen diese besonnene Art ihres Oberbürgermeisters, der 2014 in die großen Fußstapfen von Christian Ude trat. Seit 2020 regiert er mit einem rot-grünen Bündnis die bayerische Landeshauptstadt. Seine Rolle vergleicht er mit der eines defensiven Mittelfeldspielers im Fußball.
"In diesem Amt muss man ziemlich viel abwehren, um das Schlimmste zu verhindern – aber gleichzeitig schnell und mutig nach vorn spielen und durchaus das eine oder andere Tor schießen."
(FC Bayern, 19.05.23)
Mehr Tempo bei kommunalen Projekten
Zu tun gibt es in der Landeshauptstadt genug - vom bezahlbaren Wohnraum bis zur autofreien Altstadt. Trotzdem ärgert sich Dieter Reiter, dass in München manches viel langsamer vorangeht, als es sollte. Neben den vielen Gutachten kritisiert er auch die mangelnde Entscheidungsbereitschaft.
"Die Politik muss den Mut haben, Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie nicht von allen Seiten Beifall bekommt. Aber jeder schaut erst einmal auf seine Klientel: Mögen die das jetzt oder nicht?"
(SZ, 07.12.23)