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Parteichefin der Bayerischen Grünen Eva Lettenbauer

Sie steht für die junge Generation der Grünen in Bayern. Seit 2019 führt die Schwäbin die Partei als jüngste Vorsitzende aller Zeiten. Im Duo mit der Biolandwirtin Gisela Sengl will sie die Grünen in Bayern breiter aufstellen.

Stand: 13.06.2024

portrait | Bild: picture-alliance/dpa

Dass die Grünen bei der letzten Landtagswahl nur noch viertstärkste Kraft wurden, dafür machte Eva Lettenbauer vor allem CSU und Freie Wähler verantwortlich. Die von den beiden Regierungsparteien geschürte Feindschaft gegenüber den Grünen habe vor allem der AfD geholfen. Für die Grünen gelte es nun, gegen Rechtspopulismus und eine fortschreitende Spaltung der Gesellschaft zu kämpfen.

"Wir alle hätten uns einen weniger hasserfüllten Wahlkampf gewünscht und auch eine weniger turbulente Regierungszeit im Bund. Aber wir müssen mit der Realität arbeiten, die da ist. Als Partei sind wir gemeinsam an diesen Aufgaben gewachsen."

(Ihre Homepage, 20.12.23)

Politisches Schlüsselerlebnis

Zur Politik kam die Wirtschaftsingenieurin durch ein Schlüsselerlebnis: die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima. Um gegen Atomkraft zu demonstrieren, fuhr sie von ihrem Heimatdorf Reichertswies im Landkreis Donau-Ries nach Donauwörth. Danach machte sie eine klassische Parteikarriere: Nach ihrem Eintritt 2011 wählte sie die Grüne Jugend 2015 zu ihrer Sprecherin. 2017 übernahm sie den Vorsitz der Grünen im Landkreis Donau-Ries.

Karriere im Bayerischen Landtag

Im Herbst 2018 schaffte es Eva Lettenbauer schließlich als jüngste Abgeordnete in den Landtag. Dort arbeitete sie als stellvertretende Parlamentarische Geschäftsführerin im Parteivorstand mit. Ihre Mentorin und langjährige Weggefährtin Claudia Roth sagt über sie:

"Eva Lettenbauer ist aus der bayerischen Politik nicht mehr wegzudenken. Sie baut Brücken zwischen den Perspektiven der ländlichen und städtischen Regionen Bayerns und bringt die Menschen über die Ortsgrenzen und Generationen hinaus zusammen, wenn es darum geht, gemeinsam etwas zu schaffen. Welche Herausforderung auch kommen mag, Eva Lettenbauer packt sie an."

(gruene.de, 05.04.22)

Kämpferin für den ländlichen Raum

Anpacken ist sie gewohnt, so engagiert sie sich bis heute ehrenamtlich bei der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes. Aufgewachsen in einem Dorf mit 16 Häusern und 60 Einwohnern, kennt die 31-Jährige die Probleme des ländlichen Raums aus eigener Erfahrung. Deshalb ergriff sie bei den Bauernprotesten klar Partei für die Bäuerinnen und Bauern und übergab Landwirtschaftsminister Cem Özdemir bei einem Besuch in der Region einige Forderungen.

"Unsere landwirtschaftlichen Betriebe in der Region übernehmen eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben. Gute Agrarpolitik muss gute Rahmenbedingungen und einen auskömmlichen Verdienst für alle Betriebe ermöglichen. So wird die enkeltaugliche Landwirtschaft wertgeschätzt."

(Ihre Homepage, 22.03.24)


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