Journalist Hans Werner Kilz
Hans Werner Kilz empfängt als Gastgeber jeden Sonntag spannende Gäste und diskutiert mit ihnen über die aktuellen Themen. Der Wahl-Münchner ist einer der profiliertesten Journalisten des Landes: er leitete nicht nur fast 15 Jahre lang die „Süddeutsche Zeitung“, sondern war auch in gleicher Funktion zuvor beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ tätig.
Seine Karriere gestartet hat der Rheinhesse mit einem Volontariat bei der „Mainzer Allgemeinen Zeitung“. 1970 wechselt Hans Werner Kilz als Inlandskorrespondent zum „Spiegel“ und arbeitet zunächst von Mainz und Frankfurt aus, bevor er ins Deutschland-Ressort der Hamburger Zentrale berufen wird. Hier trägt er mit seinen Enthüllungsgeschichten maßgeblich zum Image des Magazins bei. Er publiziert die wichtigsten Skandale, die die Republik erschüttern, auch in Buch-Form: etwa „Die gekaufte Republik“ zur Flick-Parteispendenaffäre. Das Sachbuch, das er gemeinsam mit Joachim Preuss und Hans Leyendecker im Auftrag des „Spiegel“ 1987 veröffentlicht, wird sofort zum Bestseller.
Chefredakteur der „Süddeutschen Zeitung“
Nach 24 Jahren beim Hamburger Nachrichtenmagazin - unter anderem als Ressortleiter und Chefredakteur – verließ er 1994 den „Spiegel“. Ein Streit zwischen Rudolf Augstein und ihm über die Teilnahme deutscher Soldaten am Bosnienkrieg war Auslöser für die Demission. Kilz verbrachte die Monate nach seinem Ausscheiden an einem für ihn wichtigen Sehnsuchtsort: in den USA. Schon Jahre zuvor war Kilz Fellow an der John F. Kennedy School der Harvard University in Cambridge, Massachusetts. In Boston, wo Kilz nach eigener Aussage, „auch immer hätte leben können“, erreichte ihn der Ruf der „Süddeutschen Zeitung“, die ihn 1996 zum Chefredakteur berief.
"Der Spiegel war schon sehr prägend. Aber bei der Süddeutschen habe ich mich von Anfang an mehr zuhause gefühlt, obwohl ich ja kein Bayer bin. Die Süddeutsche war für mich sehr schnell eine Herzensangelegenheit."
(Sonntags-Stammtisch, 18.03.18)
Fast 15 Jahre lang leitet Hans Werner Kilz die „Süddeutsche Zeitung“ und macht sie zur erfolgreichsten überregionalen Tageszeitung in Deutschland. Als Chefredakteur setzt er verstärkt auf investigative Recherche und steigert die Auflage deutlich. 2005 wird er für seine Leistungen mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Von 2011 bis 2017 arbeitet er im Investigativ-Team der „Zeit“, bis heute ist Hans Werner Kilz auch im Aufsichtsrat der Mediengruppe DuMont in Köln.
Gastgeber am „Sonntags-Stammtisch“
Als Gastgeber am Sonntags-Stammtisch im BR Fernsehen hat er sich einer neuen Aufgabe gewidmet. Hans Werner Kilz hat Freude daran, die Themen der Woche mit seinen Gästen zu kommentieren und zu diskutieren. Er besitzt zwar keine Lederhose und ist Fan des Hamburger SV, kennt sich mit bayerischer Politik aber bestens aus.
"Ich habe eigentlich beschlossen, mich gar nicht mehr zu ärgern in meinem Leben."
(Sonntags-Stammtisch, 12.02.17)
Zumindest sonntags um 11 Uhr hat sich das geändern: Denn die beliebte Rubrik „Freude und Ärger der Woche“ gibt es auch weiterhin am Sonntags-Stammtisch.