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Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag Katharina Schulze

„Ich sehe uns als Regierungspartei im Wartestand.“ Trotz des schlechten Abschneidens der Grünen bei der Bayerischen Landtagswahl bleibt Katharina Schulze optimistisch. Seit Oktober ist sie alleinige Fraktionsvorsitzende der Partei.

Stand: 25.01.2024 15:05 Uhr

portrait | Bild: Anja Mörk

Das vergangene Jahr war nicht einfach für Katharina Schulze und die bayerischen Grünen. Erst schlug ihnen im Wahlkampf viel Ablehnung und teilweise blanker Hass entgegen. Dann wurde die Partei mit 14,4 Prozent nur viertstärkste Kraft im Landtag.

"Wir haben es nicht geschafft, mit unseren bayerischen Themen durchzudringen. Für uns Grüne ist es zudem sehr, sehr bitter, dass wir auf dem Land verloren haben. Und dann waren die Streitereien der Ampel – höflich formuliert – auch nicht hilfreich. Dazu noch die Mitbewerber, die mit falschen Behauptungen um die Ecke kamen: Fleischverbot, Genderzwang und solcher Unsinn."

(Münchner Merkur, 28.10.23)

Zivilcourage zeigen

Seit ihrer Schulzeit setzt sich die 38-Jährige für Demokratie und Zivilcourage ein. Damals ging sie gegen den Irak-Krieg auf die Straße. Vergangene Woche war sie bei der Demonstration gegen Rechts in München dabei. Für sie sind solche Veranstaltungen ein wichtiges Signal.

"Die Bilder der letzten Tage aus den vielen großen und kleine Städten mit den Zehntausenden Menschen, die für die Demokratie auf die Straße gehen, machen mir Mut."

(Münchner Merkur, 21.01.24)

Blitzkarriere bei den Grünen

Mit ihrer mitreißenden Art hatte die studierte Politikwissenschaftlerin auch einst die bayerischen Grünen schnell überzeugt. Als Studentin trat sie in die Partei ein. 2013 wurde Katharina Schulze als eine der jüngsten Abgeordneten in den Bayerischen Landtag gewählt. 2017 trat sie die Nachfolge von Margarete Bause als Fraktionsvorsitzende an der Seite von Ludwig Hartmann an.

Bruch mit jahrzehntelanger Tradition

Bei der Landtagswahl 2018 triumphierten die Grünen. Mit 17,5 Prozent erzielten sie das beste Ergebnis, das die Partei jemals in Bayern erreicht hatte. Nach dem schlechten Abschneiden im letzten Oktober beschlossen die bayerischen Grünen, mit einer über 20-jährigen Tradition zu brechen. Sie verabschiedeten sich vom Modell der Doppelspitze und wählten Katharina Schulze zur alleinigen Fraktionsvorsitzenden. Nach ihrer Wahl gab sie ein Versprechen ab:

"Ich bin bereit, anzupacken und die mir angetragene Verantwortung und strategische Führung in der Fraktion zu übernehmen. In Zeiten, in denen viele Bürgerinnen und Bürger verunsichert sind, will ich den Menschen Richtung und Halt geben und konkrete Lösungen für die Zukunft unseres Landes einbringen."

(dpa, 17.10.24)

Kampf gegen die AfD

Dazu gehört für sie auch, den demokratiefeindlichen Kräften im Land die Stirn zu bieten. In diesem Zusammenhang über ein Verbot der AfD nachzudenken, hält sie für notwendig und wichtig.

"Wenn wir eines aus der Geschichte gelernt haben, dann dass man frühzeitig handeln muss, um unsere Demokratie zu schützen."

(Münchner Merkur, 18.01.24)


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