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Landesvorsitzender des BSW Bayern Klaus Ernst

Eigentlich wollte er in die politische Rente gehen, doch nun wurde er gerade zu einem der beiden Landesvorsitzenden des BSW in Bayern gewählt. Er hofft, mit seiner "Altersautorität" mögliche Konflikte leichter schlichten zu können.

Stand: 28.11.2024 14:45 Uhr

Klau Ernst, Politiker BSW | Bild: picture alliance / Geisler-Fotopress | Bernd Elmenthaler/Geisler-Fotopr

Seit mehr als zwei Jahrzehnten gilt der 70-Jährige mit dem Spitznamen "Porsche-Klaus" als schillernder Protagonist der Bundespolitik und prominenter Vertreter der Links-Partei. Im vergangenen Jahr bereitete Ernst mit anderen Mistreitern das neue Parteiprojekt "Bündnis Sahra Wagenknecht" vor. Vom BSW war er von Anfang an überzeugt.

"Weil (…) wir in diesem Land ein Projekt brauchen, das die Interessen der kleinen Leute wieder in den Mittelpunkt stellt."

(BR24, 23.10.23)

Wurzeln in der Gewerkschaftsbewegung

Sein politisches Handwerk hat der gelernte Elektromechaniker und studierte Volkswirt bei der IG Metall erworben. Im solidarischen Miteinander der Gewerkschaft fand der gebürtige Münchner seine zweite Heimat. Mit 20 Jahren trat er in die SPD ein. Aus Ärger über Bundeskanzler Gerhard Schröder und dessen Agenda-Politik gründete Ernst 2004 die "Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit" (WASG) – und flog deswegen nach 30 Jahren aus der Partei.

Aufstieg und Niedergang der "Linken"

2005 gelang Klaus Ernst der Einzug in den Bundestag, weil sich seine neu gegründete Partei und die Linkspartei.PDS auf eine gemeinsame Landesliste einigen konnten. 2007 wurde aus den beiden Parteien „Die Linke“. Von 2007 bis 2010 war er stellvertretender Parteivorsitzender, von 2010 bis 2012 zusammen mit Gesine Lötzsch Parteichef. Er wurde dadurch zu einem der wichtigsten Männer der Linkspartei. Dass die Linke im letzten Jahr auseinanderbrach, hat für ihn mehrere Gründe.

"Sie überbetont an den falschen Stellen. Sie will grüner als die Grünen sein und befürwortet grenzenlose Migration. Wenn die Leute von der Linken hören, dann nicht mehr wegen der sozialen Kernthemen."

(Berliner Zeitung, 23.10.23)

Kämpfer für mehr soziale Gerechtigkeit

Klaus Ernst sieht sich als "Anwalt der Schwachen" und erhofft sich von Sahra Wagenknechts neuer Partei wichtige Impulse in Sachen soziale Gerechtigkeit. Deshalb findet er auch die aktuelle Debatte um neue Ausgangsuniformen der Bundeswehr absurd.

"Fast eine Milliarde Euro für neue Ausgehuniformen für die Bundeswehr. 2,1 Millionen Kinder in Deutschland müssen in Armut leben und Schulen sind marode. Die Bundesregierung hat eine merkwürdige Prioritätensetzung."

(X, 24.11.24)


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