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Journalist und Söder-Biograf Roman Deininger

Kaum einer kennt die bayerische Landespolitik so gut wie er: Roman Deininger, Chefreporter der Süddeutschen Zeitung. Seinen Job vergleicht er manchmal mit dem eines Stalkers, weil er immer mit Stift und Notizblock unterwegs ist.

Stand: 28.06.2024 09:49 Uhr

portrait | Bild: BR

Ob Markus Söder oder Hubert Aiwanger - Roman Deininger ist immer nah dran an Politikern und Schlagzeilen. Seine Leidenschaft für das geschriebene Wort entdeckte er bei der Schülerzeitung des Ingolstädter Reuchlin-Gymnasiums.

Leidenschaft für Politik und Journalismus

Obwohl er seiner Heimatstadt bis heute eng verbunden ist, zog es Roman Deininger zunächst in die weite Welt. Er studierte Politik- und Theaterwissenschaften in München, Wien und New Orleans. Er promovierte mit einer Arbeit über das Verhältnis von Politik und Religion in den USA. Neben dem Studium galt sein Interesse immer dem Journalismus. Er schrieb unter anderem für den Donaukurier, die FAZ und den Tagesspiegel. 2007 absolvierte er ein Volontariat bei der Süddeutschen Zeitung in München. Nach mehreren Stationen bei der Zeitung, unter anderem als Korrespondent in Nürnberg, wurde er 2021 Chefreporter der SZ.

Wirbel um die „Flugblatt-Affäre“

Seine Zeitung, die „Süddeutsche“, brachte im August die so genannte „Flugblattaffäre“ um den bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger an die Öffentlichkeit. Sie löste damit wenige Wochen vor der Landtagswahl ein politisches und mediales Erdbeben aus. Roman Deininger war an den Grundrecherchen nicht beteiligt, stand aber als Chefreporter Rede und Antwort.

"Die Kollegen haben, was die Recherche angeht, sauber gearbeitet."

(Anne Will, 10.09.23)

Gleichzeitig räumte er ein:

"Wir haben den Eindruck erweckt, wir würden nicht mit maximaler Fairness gegenüber Hubert Aiwanger agieren. Das war unser Fehler. Das bedauern wir am meisten."

(Anne Will, 10.09.23)

Besorgnis über zunehmenden Populismus

Auch wenn er mit dem Kapitel „Hubert Aiwanger“ abgeschossen hat, sieht er in Deutschland eine zunehmende Spaltung und einen wachsenden Populismus fast wie in den USA.

"Wo es nicht mehr so um Sachprobleme geht, (…) sondern es geht eher darum, dass die Parteien die Leute emotional abholen und manchmal auch an ihre niederen Instinkte appellieren."

(Ringlstetter, 15.02.24)


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