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Altötting Wallfahrtsdoktor für die Freisinger Pilger

85 Kilometer – so weit ist die Strecke, die die Freisinger Pilger in drei Tagen zurücklegen müssen, um am Pfingstmontag in Altötting zu sein. Viele der rund 1000 Freisinger haben sich schon am Ende des ersten Tages ihre Füße wund gelaufen. Damit sie es trotzdem bis ans Ziel schaffen, haben sie ihren eigenen Wallfahrtsdoktor dabei.

Von: Stefanie Heiss

Stand: 22.05.2013

Versorgung und Einzug | Bild: BR/Stefanie Heiss

Seit 37 Jahren versorgt Michael Zellner zusammen mit seiner Frau Erika die Freisinger Pilger. Ehrenamtlich. Außerdem sponsern die Zellners das gesamte Verbandsmaterial, dass sie während der Wallfahrt verbrauchen. Eigentlich ist er Chefarzt für Urologie, aber für die Freisinger schlüpft er an Pfingsten immer für drei Tage in die Rolle des Wallfahrtsdoktors.

Ärztliche Versorgung rund um die Uhr

Basilika in Altötting

Damit er jederzeit für die Pilger da sein kann, begleitet Micheal Zellner die Pilger auf ihrer gesamten Reise. Mit einem Sanitätswagen fährt er von Station zu Station und verarztet dort Blasen und Zerrungen. Arbeit gibt es genug für den Wallfahrtsdoktor. Während jeder Pause bildet sich eine Schlange von Patienten vor dem Sanitätsauto. Die Freisinger sind froh, dass sie ihren Wallfahrtsdoktor dabei haben.

"Wenn der Michael unsere Füße anlangt, geht’s uns gleich besser und wir laufen weiter. Vergelt‘s Gott."

Freisinger Pilger

Ankunft in Altötting

Dann ist es endlich soweit – die Freisinger Wallfahrer laufen die letzten Kilometer auf Altötting zu. Michael Zellner und seine Frau fahren mit dem Auto das letzte Stück vor, stellen den Wagen ab und laufen den Pilgern von dort aus noch ein Stück entgegen. So ziehen sie kurz vor Mittag gemeinsam mit den Freisinger Wallfahrern in Altötting ein, umrunden die Gnadenkapelle und nehmen zusammen am Pfingstmontagsgottesdienst teil. Die größte Freude für Michael Zellner: Alle seine Patienten haben es bis nach Altötting geschafft.


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